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weisen" läßt sich die Richtigkeit der einen Auffassung ebensowenig
wie die der anderen, weil die letzten Gründe für den Entscheid des
einzelnen in den Tiefen der persönlichen Überzeugung ruhen. Was
aber für die Nichtigkeit des von Marx vertretenen Standpunktes
immerhin einiges Beweismaterial liefert, ist der Umstand, daß die
Geschichte uns noch kein Beispiel einer freiwilligen Entäußerung von
Klassenvorrechten ausweist, zum mindesten will ich sagen: daß wir
für jeden solcher Fälle, die dafür etwa angeführt werden konnten,
eine realistische, nüchterne Beweisführung mühelos antreten können.
Wir haben andererseits unzählige Beispiele in der Geschichte, wo
irgendwelche Reform von wohlwollenden Menschenfreunden, etwa
ideologischen Bureaukraten, begonnen wurde, um bald nachher an
dem rocher de bronce des mächtigen Klasseninteresses der bedrohten
herrschenden Klasse zu scheitern. So finden wir, als letztes Glied
in dieser Gedankenentwicklnng, erst Klassenunterschied, dann Klassen-
illleresse, dann Klassengegensatz, nun endlich den Klassenkampf.
Bringt man sich dies zum Bewußtsein, daß die Kernpunkte
der Marx'schen Lehre wirklich nur das aussprcchen, was ist, daß
fie sagten, was nicht anders sein konnte, daß sie gleichsam das Selbst
verständliche, das Nächstliegende, nur entdeckten und offenbarten, so
wird man es begreiflich finden, daß sie der Fels wurden, auf dein
die Kirche der sozialen Bewegung errichtet werden konnte. Zumal
wenn man sich ferner klar macht, daß die Marx'sch e Theorie so
weit gefaßt ist, daß sie die verschiedensten Strömungen in sich
aufzunehmen vermochte. Weil Marx gar kein bestimmtes Programm
aufstellte, gar kein deutliches Bild von der erstrebten Zukunft zeichnete,
auch die Ausführung des Klassenkampfes im einzelnen dem Belieben
überließ, wurde er befähigt, der Theoretiker der sozialen Bewegung
schlechthin zu werden, allem Proletariat zwar nur etwas, aber das