Kapital, seine Fabriken, seine wachsende Wareneinfuhr — und durch
den eigenen. Landsmann, den chinesischen Fabrikbesitzer und Groß-
händler; es wird ausgeplündert durch den Militärklüngel, der ihm das
letzte Hemd vom Leibe zieht, Daher beteiligte sich das Kleinbürger-
tum an. den Demonstrationen und war bereit zum revolutionären Kampf
gegen den Imperialismus, Militarismus und die chinesische Groß-
bourgeoisie.
Als aber der Kampf begann und einen Massencharakter annahm,
stellten auch die Arbeiter im Kleingewerbe und die Handlungsgehilfen,
die in. den ersten Reihen der revolutionären Bewegung standen, an die
Miniaturunternehmer wirtschaftliche Forderungen. Hatten sie bisher
18 bis 20 Stunden täglich gearbeitet und keinen freien Tag gehabt, so
verlangten sie jetzt zumindest alle zwei Wochen einen Ruhetag und
Herabsetzung der Arbeitszeit auf 12 bis 13 Stunden. Und dann die
Kinder! Sie traten in die Pioniergruppen ein, mußten auf Verlangen
der Gewerkschaften nicht nur für bestimmte Stunden beurlaubt wer-
den, man. mußte sie auch aus eigener Tasche mit einer Pionier-
ausrüstung ausstatten, Und dazu noch die allgemeine Krise, die Ent-
wertung des Geldes, die drückende Last der wachsenden Kriegssteuer,
mit einem Wort die Lage des städtischen Kleinbürgertums wurde immer
unerträglicher, Solange die Arbeiterbewegung schwach war, eine
untergeordnete Rolle spielte, stand das Kleinbürgertum auf dem linken
Flügel der nationalen Bourgeoisie, es sympathisierte mit der Ideologie
und Taktik der linken Kuomintang, Der Verband der Kleinhändler
und die Organisationen der Miniaturunternehmer nahmen in den revo-
lutionären Ereignissen einen wichtigen Platz ein. Das städtische Klein-
bürgertum, das sich an allen politischen Demonstrationen usw. aktiv
beteiligte, war einer der Pfeiler der nationalen Einheitsfront. Daher
lautete bei allen politischen Aktionen die Parole: „Einheitsfront der
Arbeiter, Bauern, Händler und Studenten“. Die Bildung der Wuhan-
Regierung, der Bruch mit Tschangkaischek waren sicherlich nicht nur
die Folgen des Einflusses der Arbeiter und Bauern, sondern auch des
städtischen Kleinbürgertums, das zum entschlossenen Kampf gegen den
Militarismus und Imperialismus drängte, Das Kleinbürgertum wollte
aber nicht den Klassenkampf, es fürchtete ihn und versuchte die
Klassengegensätze und Risse zu überbrücken und zu verkleistern, den
Lärm der Klassenschlacht durch den Kriegsruf gegen den Imperialis-
mus zu übertönen, dem Klassenkampf die nationale Revolution ent-
degenzustellen,
Da aber die Mechanik der Revolution darin besteht, daß sich der
Klassenkampf mit jedem Tag verschärft, schwankte das Kleinbürger-
tum, sehnte es sich nach irgendeiner Ordnung, pendelte es, weil es sich
zwischen Hammer und Ambos befand, von einer Partei zur anderen
und drückte der Politik der Radikalsten in der linken Kuomintang das
Siegel der Unentschlossenheit, Schwankung, Angst und Verworrenheit
auf, Das Kleinbürgertum träumte von einer Revolution, die ihr sofort
wirtschaftliche Vorteile bringen würde, es machte sich keine Gedanken
darüber, daß die Revolution nicht nur politische, sondern auch wirt-
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