108
zitäts- und deren Hilfsgesellschaften über
unerschöpfliche Geldmittel verfügten,
wurden die ihnen sich bietenden Unternehmungen häufig
mit einem, den tatsächlichen Verhältnissen wider
sprechenden Optimismus eingeschätzt, und die an der
Erteilung von Konzessionen interessierten Organe nahmen
nicht selten zum eigenen Nachteil keinen Anstand,
Bewerber nur deshalb zu bevorzugen, weil sie glänzende
Zugeständnisse machten und hohe Erträge in Aussicht
stellten. Nach dieser Richtung wird die jetzt zuweilen
beklagte Zurückhaltung des Kapitals Wandel schaffen,
indem es die Bedingungen des Zustandekommens und
die Chancen neu zu schaffender Elektrizitätsunter
nehmungen sorgfältiger prüft als bisher. Anderseits
werden aber auch die Kreise, welche die Hebung der
Gemeinden und die Förderung des Verkehrs' durch Ein
führung von elektrischem Licht und elektrischen Bahnen
mit fremden Mitteln anstreben, im eigenen Interesse auf
die zukünftige Prosperität dieser Schöpfungen bedacht
sein und den privaten Unternehmungen durch Gewährung
günstigerer Bedingungen das mit Uebernahme derselben
verbundene Risiko erleichtern müssen.“
Die Hoffnungen auf ein baldiges besseres Er
gebnis verwirklichten sich nicht so bald; im Gegenteil:
nachdem Emissions- und Baugewinne aufhörten, trat
die Krisis ein. Die Aktien-Kurse der Finanzgesellschaften
fielen gewaltig. Das Fallen der Kurse wirkte auf die
Elektrizitäis- (Konstruktions-) Firmen als Gründerinnen
der ersleren zurück und veranlasste z. T. einen gegen
seitigen freiwilligen Aktienaustausch zwischen dem Mutter-
und Tochterinstitut.