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Die Maschinenfabrik Oerlikon steht ebenso wie die
Firma Alioth mit ihrem Dampfturbinenbau noch im
Versuchsstadium. Brown, Boveri & Co. arbeiten nach
dem System Parsons. im Jahre 1900 erwarben sie von
der Firma Parsons & Co., Newcastle das Ausführungs
recht für die Schweiz und eine Reihe anderer europäischer
Länder. 1903 gründeten sie in Deutschland, mit dem
Sitze in Berlin, unter dem Namen „Turbina“ eine
Gesellschaft, die für den Absatz in Deutschland ein-
treten soll.
Schon seit Jahren hatten die technischen Leiter der
Firma Brown, Boveri & Co. die Entwicklung des Turbinen
baues mit grossem Interesse verfolgt. Allein die ausser-
gewöhnlichen Anforderungen, welche die Mitte der 90er
Jahre an die Leistungsfähigkeit fast aller grösseren
elektrotechnischen Etablissements stellte, erlaubten es
ihnen vorerst nicht, an neue Aufgaben heranzutreten,
wenn auch schon in aller Stille die ersten Vorbereitungen
getroffen wurden. Erst, nachdem es ruhiger in der
Llektrobranche geworden war, ward es möglich, die für
den Turbinenbau notwendigen Kräfte in vollem Masse
auszulösen. Die Aufgabe, vor welche man sich im ge
gebenen Moment gestellt sah, war indessen keine leichte.
Neben vollständiger Umgestaltung der von dem Ei
ender übernommenen Konstruktionen mussten die zu
sammengehörigen elektrischen Maschinen nach ganz
nKu en Gesichtspunkten ausgebildet werden. Vollständig
neue Werkstätten mit Spezialausrüstung waren zu er
richten, und ein ganz neues Ingenieur- und Arbeiter-
personal hatte seine Ausbildung zu erhalten. Es zeugt
gewiss von Energie und Sicherheit, mit der die ganze
Angelegenheit durchgeführt wurde, wenn bereits unge