Full text: Fabrikorganisation, Fabrikbuchführung und Selbstkostenberechnung der Firma Ludw. Loewe & Co. Actiengesellschaft, Berlin

Vorwort. 
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sachgemäße Arbeit zu leisten, weil eben im Aufdruck des Formulars alles 
vorgesehen ist, was für den betreffenden Fall unter Erwägung aller etwa 
möglichen Nebenumstände in Betracht kommen kann. Es steckt eine 
Riesenarbeit in der Ausarbeitung der Formulare, die sicherlich eine Fülle 
von Anregung bieten, ohne daß es in vielen Fällen möglich sein dürfte, sie 
ungeändert auf einen andern Betrieb zu übertragen. Die Kosten ihrer 
Herstellung spielen für keinen Betrieb eine Rolle, denn es ist natürlich 
gleichgültig, ob 30000 einer Sorte oder 10x3000 verschiedener Sorten 
verwendet werden. Der Kern liegt in der Herabsetzung der Schreibarbeit, 
und es klingt nur paradox, wenn man ausspricht, daß es ein Zuviel 
an Formularen überhaupt nicht gibt. Jeder überflüssige Vordruck wird 
eben nicht benutzt und verschwindet daher in kürzester Zeit von selbst. 
Die konsequente Durchführung des Systems bei unausgesetzter Vergröße 
rung der Fabrik und Vermehrung der Abteilungen möge als Erklärung 
dafür dienen, daß eine Vereinheitlichung der Formatgrößen noch nicht voll 
ständig zur Durchführung gelangt ist. 
Die Vorzüge des Loeweschen Systems liegen in den aus 
gezeichneten Kontrollen an allen wichtigen Punkten, in großer 
Üb ersichtlichkeit, in der Vermeidung der sogenannten Meister 
wirtschaft und in einer möglichst geringen Benutzung der An 
gaben der Arbeiter. 
Hervorgehoben sei ferner die Schärfe, mit der die Betriebsunkosten 
für jede einzelne Abteilung allmonatlich bestimmt werden, so daß eine 
sehr genaue Bestimmung des Betriebskoeffizienten und damit der Ver 
kaufspreise möglich ist. Nur dadurch schafft sich die Fabrik von vornherein 
volle Klarheit, ob Gewinn oder Verlust bei der Auftragserteilung zu er 
warten ist, macht sie sich frei vom Nachäffen der Preise der Konkurrenz, die 
insbesondere bei dem ungewöhnlich wechselvollen Gebiet des Werkzeug 
maschinenbaues, der eine wirkliche Massenfabrikation kaum gestattet, 
bisher schwer möglich war. 
Die vollständige Angabe aller zur Verfolgung des Systems nötigen 
Daten im vorliegenden Buche, unter Angabe von Beispielen, wird, trotzdem 
die Zahlen überall fingiert sind, über das sonst sehr ermüdende Studium 
trockener Formularköpfe hinweghelfen. Exempla docent! Das gilt hier in 
hohem Maße. 
Für die innere Betriebsbuchführung der schwierigsten Abteilung, des 
Maschinenbaues z. B. sind 30 Formulare: Nr. 27—56, als notwendig an 
geführt. 
Ein großer Apparat, wird mancher sagen, aber trotzdem ist es möglich, 
die Abrechnung der fertiggestellten Maschinengruppen auf den Formu 
laren 55 und 56 spätestens 5 bis 6 Tage nach ihrer Fertigstellung als nor 
male Leistung der Direktion zur Verfügung zu stellen, und in besonders 
eiligen Fällen ergibt das System die Schlußabrechnung, weil die Übertragung 
aller Werte täglich erfolgt, unter Umständen auch schon einen Tag nach 
erfolgter Maschinenrevision. Dagegen wird man nun einwenden, daß ein 
derartiger Apparat auch hohe Kosten verursachen muß und sich deshalb
	        
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