Full text: Fabrikorganisation, Fabrikbuchführung und Selbstkostenberechnung der Firma Ludw. Loewe & Co. Actiengesellschaft, Berlin

Gruppenakkorde. 
61 
Der Überschuß von JL 265,40 resultiert also aus dem Akkord Nr. 20192. 
Dieser Akkord beträgt M. 2000,— und hat vom 14. Januar bis 28. März, 
also 63 Tage gedauert. Während dieser Zeit sind natürlich noch andere 
Arbeiten in der Kolonne zur Ausführung gelangt. 
Zur Verteilung des Überschusses ist es nötig zu wissen, ob alle Arbeiter 
während dieser 63 Tage in der Kolonne waren. Trifft dies nicht zu, sondern 
ist jemand erst später eingetreten, so partizipiert er natürlich im Ver 
hältnis der Zeit am Akkordüberschuß. Hierbei ist zu bemerken, daß, wenn 
ein Arbeiter in der Woche eintritt, in welcher der Akkord zur Vollendung 
gelangt, er einen Überschuß noch nicht bekommt. Ferner ist durch die 
Arbeitsordnung vereinbart, daß Arbeiter, die während des Akkordes frei 
willig aufhören, oder die wegen eines gesetzlichen Grundes entlassen 
werden müssen, einen später sich ergebenden Überschuß nicht zu bean 
spruchen haben. 
Unter Berücksichtigung solcher Fälle ist für die Verteilung der 
JL 265,40 folgende Aufstellung gemacht: 
Verteilung des Überschusses von JL 265,40 auf Akkord Nr. 20192. 
Dauer des Akkordes 63 Tage. 
Name 
Tage 
Lohnsatz 
Einheiten 
Überschuß- „ . 
Anteil Bemerkung 
Thiele . . 
. 63 
80 
5040 
54,29 
Philipp . . 
. 35 
65 
2275 
24,50 eingetr. am 16./2. er. 
Groß . . . 
. 63 
65 
4095 
44,10 
Heinrich . 
. 63 
60 
3780 
40,72 
Franzen 
. 63 
50 
3150 
33,93 
Pirke . . 
. 63 
50 
3150 
33,93 
Neumann . 
. 63 
50 
3150 
33,93 
Walther 
. 0 * 
45 
— 
-— eingetr. am 25./3. 07 
24640 265,40 
Der Überschuß entfällt also auf 24 640 Einheiten, die man durch 
Multiplikation der Tage mit dem Stundenlohnsatz erhält. Auf eine Einheit 
entfallen 1,077 Pfennig. Es wird nicht berücksichtigt, ob jeder Arbeiter 
in der Kolonne überhaupt am Akkord mitgearbeitet hat, und dies braucht 
auch nicht berücksichtigt zu werden, denn der Überschuß kommt der 
Kolonne zu und nicht nur denjenigen, die daran arbeiteten. Wollte man 
nur den Arbeitern, die am Akkord arbeiteten, Überschuß geben, so würde 
ein Schlosser, der zufällig während der Dauer des Akkordes unangenehme, 
schwerere Reparaturen u. dgl. ausführte, gar keinen Überschuß erhalten, 
trotzdem er einer der tüchtigsten und erfahrensten Leute ist und gerade 
wegen dieser Eigenschaft mit erwähnten Arbeiten betraut wurde. 
Obwohl die wöchentlichen Vorschüsse auf dem Akkordschein notiert 
werden, ist es doch nötig, die auf jeden Akkord wöchentlich gezahlten 
Vorschüsse auf besonderen Blättern, die nach den Akkordnummern auf 
bewahrt werden, in folgender Weise zusammenzustellen, damit man 
jederzeit in der Lage ist, nachzuweisen, wie der Akkordbetrag zur Auszah 
lung gelangte.
	        
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