Full text: Die Steigerung der Produktivität der deutschen Landwirtschaft im neunzehnten Jahrhundert

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Rechnung stellen. Alles zusammen ergibt eine Steigerung der Schweine- 
fleischproduktion um 977 %. 
Die Scliafe haben der Zahl nach um 43% abgenommen; dagegen 
hat sich der Umsatz bei denselben um ca. 100 % vermehrt und auch das 
Gewicht des einzelnen Tieres ist auf mindestens das Doppelte gestiegen. 
Es ist also auch in der Schaffleischproduktion noch eine Steigerung um 
*128 % zu verzeichnen. 
Bei den Ziegen wollen wir nur das Wachstum ihrer Zahl berück 
sichtigen ; das ergibt eine Zunahme der Produktion um 626 %. 
Um nun alle Fleischarten zusammenfassen zu können, müssen wir 
das Verhältnis der Produktionsmengen derselben zueinander kennen. 
Dieses lässt sich aus den Ergebnissen der Viehzählung von 1900, unter 
Zuhilfenahme derjenigen von 1892, annähernd bestimmen. 
Der Rindviehstand hatte in Deutschland in den Jahren 1900 und 
1892 folgende Zusammensetzung: 
Im 
Jahre. 
Kälber 
noch nicht 
6 Wochen 
alt 
Kälber 
6 Wochen 
bis 
6 Monate 
alt 
Jungvieh 
1 / 2 —1 Jahr 
alt 
Jungvieh 
1—2 Jahr 
alt 
Kindvieh 2 
dar 
überhaupt 
Jahr alt und 
über 
darunter 
Kühe und 
Färsen 
Rindvieh 
überhaupt 
1900 
1892 
712 921 
537 409 
1 320 856 
1 327 891 
2 288 640 
2 764 856 
11 852 419 
11 510 053 
10 458 631 
9 946 164 
18 939 692 
17 555 694 
4 180 341 
1 
Aus diesen Ziffern stellen wir zunächst fest, dass die Zahl des ge- 
gesamten Rindviehs in den 8 Jahren um 1383998 Stück oder jährlich 
durchschnittlich um rund 173000 Stück gewachsen ist, und zwar hat die 
Zahl der über 2 Jahr alten Tiere jährlich um 42796 Stück, die Zahl des 
Jungviehs im Alter von 1—2 Jahren jährlich um 59714 Stück und die 
Zahl der Tiere im Alter von 1 Tag bis 1 Jahr jährlich um 70490 Stück 
zugenommen; die Zahl der Kühe und Färsen ist jährlich um 64058 Stück 
gestiegen. Man kann nun annehmen, dass in dem vom Tage der Vieh 
zählung an gerechneten nächsten Jahre 1900/01 an erwachsenen Tieren 
zunächst so viel geschlachtet werden, als die Aufzucht des Jahres, das ist 
die Tiere im Alter von 1—2 Jahren, abzüglich der Wachstumsrate der 
über 2 Jahre alten Tiere ausmacht, also 2764856— 42796 = 2722060 Stück. 
Von den am Tage der Viehzählung unter 1 Jahr alten Tieren werden am 
Schlüsse des Jahres noch so viel am Leben sein, als die Aufzucht des 
Jahres zuzüglich der Wachstimisrate der 1—2 Jahr alten Tiere ausmacht, 
also 2764856 + 59714 = 2824570; der Rest, also 4322417 — 2824 570 = 
1497847, wird im Laufe des Jahres in einem Alter von einigen Wochen 
bis zu 2 Jahren geschlachtet; man kann die Hälfte davon schon als aus 
gewachsene Tiere, die andere Hälfte als Kälber ansehen. Zu den obigen 
2722060 ausgewachsen geschlachteten Rindern kommen also noch 748923 
hinzu, es werden also im ganzen 3470983 ausgewachsene Rinder ge 
schlachtet. An Kälbern werden zunächst die 748923 Stück geschlachtet, 
die wir eben ermittelt haben, ausserdem noch ein Teil von denjenigen, die
	        
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