deutung hat. Der Gegenstand des Unternehmens bringt es
mit sich, daß die Genossenzahl der einen Art in vielen Fällen
sehr groß, die der anderen sehr klein ist. Durch die Ver
gleichung mit den Vorjahren erhalten die nachstehenden Durch
schnittszahlen aber doch einen bestimmten Wert, der ihnen auch
deshalb zukommt, weil die preußischen Provinzen Gebiete von
genügender Größe sind und deshalb die vorerwähnten Bedenken
nicht allzuschwer ins Gewicht fallen lassen.
Die durchschnittliche Mitgliederzahl einer Genossenschaft
überhaupt betrug
im Staate bezw. in
den Provinzen:
IS98
1 899
1900
1901
1902
1903
1904
Königreich Preussen
135
139
141
146
144
145
147
Ostpreußen
164
171
177
185
181
189
193
Westpreußen ....
104
118
118
125
121
126
129
Stadtkreis Berlin . .
213
204
261
286
270
275
324
Brandenburg ....
149
150
147
138
120
123
125
Pommern
139
144
146
149
141
136
131
Posen
117
126
131
137
140
144
150
Schlesien
145
145
145
148
142
140
139
Sachsen
161
165
167
176
175
168
167
Schleswig-Holstein .
113
115
116
124
129
132
124
Hannover
132
137
137
142
144
146
146
Westfalen
143
143
145
147
147
142
147
Hessen-Nassau . . .
151
151
153
161
164
169
176
Rheinland
108
111
115
121
124
127
131
Hoheuzollern ....
87
91
93
96
101
102
78.
Um wenigstens für
das
neueste Ji
ihr
( 1905)
einen
graphischen Überblick über die Verbreitung der Genossen
schaften in den preußischen Landkreisen zu gewähren, ist die
hinten angeschlossene kartographische Darstellung „Genossen
schaftsmitglieder auf je 100 qkm Fläche in den
preußischen Landkreisen am 1. Januar 1905“ ent
worfen worden. Die Zahl der Genossenschaften mußte hier
bei lediglich auf die Kreisfläch e bezogen werden, da die Be
völkerung, die in den Kreisen teilweise stark wechselt, nur
nach der Volkszählung von igoo bekannt ist, also für 1905
nicht mehr zutriflt, und das rechnerische Ergebnis für die
kleineren Verwaltungsbezirke irre führen würde.
In den einzelnen Regierungsbezirken bestehen ganz er
hebliche Abstufungen, die man am besten aus Verhältniszahlen
erkennt. Solche Verhältniszahlen können auf die Fläche und
auf die Bevölkerung bezogen werden. Beides ist in der
Statistik sehr üblich, und jedes von beiden hat an seinem
Orte auch seine Berechtigung und Bedeutung. Allein keine
der beiden Verhältniszahlen ist für sich schon ein vollkommener
Ausdruck für die darzustellende Dichtigkeit. Wissenschaftlich
brauchbarer und ein einfacherer Ausdruck dafür ist das geo
metrische Mittel aus dem Produkte der beiden Verhältnis
zahlen, welches die zu berechnende statistische Dichtigkeit
für eine ideale Fläche gleicher Bewohnerdichtigkeit bezeichnet.
Diese genossenschaftliche Dichtigkeitsziffer, die
der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen ist, ergibt einen
völlig vergleichbaren, einfachen Ausdruck für die größere oder
geringere Beteiligung der Bevölkerung (es kommt hierbei nur
die Zivilbevölkerung in Frage) am Genossenschaftsleben in
den einzelnen Regierungsbezirken J ). Durch die Gegenüber
stellung der entsprechenden Zahlen aus den Jahren 1898 und
') Die Berechnung auf die Bevölkerung (1900) ist, genau ge
nommen, nur in dem Sinne zutreffend, daß die Mitglieder (1905)
der in dem betreffenden Gebietsteile bestehenden Genossenschaften
in dem berechneten Verhältnis zur Bevölkerung von 1900 gestanden
haben. Für die Kreise kann, wie gesagt, die ältere Volkszählung nicht
gut mehr verwertet werden. In den Regierungsbezirken wandelt sich
die Bevölkerung zwar auch nicht gleichmäßig, bei so großen Ge
bietsabschnitten entsteht indessen kein sehr erheblicher Fehler, wenn
man die Bevölkerung einer zurückliegenden Volkszählung für die
Rechnung verwendet.
1905 ist die äußere Weiterentwickelung des Genossenschafts
wesens damit deutlich gekennzeichnet.
In der hinten weiter angehängten kartographischen Dar
stellung „Genossenschaftliche Dichtigkeitsziffer der
preußischen Regierungsbezirke am 1. Januar 1905 !t
sind die Regierungsbezirke nach der gedachten „genossen
schaftlichen Dichtigkeitsziffer" graphisch aufgetragen.
Es entfielen Genossenschaftsmitglieder (für 1905 vorläufig)
a) auf
100 000
c) Genossen-
in den
Regierungsbezirken
der Zivil
bevölkerung
b) auf 100
qkm Fläche
schaftl. Dich
tigkeitsziffer
(V a b)
1898
1905
!898
1905
1898
1905
Königsberg
3 354
5 171
188
290
794
1 225
Gumbinnen
. 3 688
5 845
183
287
822
1 295
Danzig
1366
2 969
105
245
379
853
Marienwerder
3 196
5 527
156
276
706
1 235
Stadtkreis Berlin ') . .
Potsdam
. 2 867
3 553
224
326
801
1076
Frankfurt
4 487
193
273
786
1 107
Stettin
4 284
5 201
275
354
1 085
1 357
Köslin
1 904
4 390
78
183
385
896
Stralsund
3 078
4 538
163
■ 243
708
1 050
Posen
4 260
7 343
281
496
1 094
1 908
Bromberg
3 363
5 924
189
351
797
1442
Breslau
3399
4 904
409
612
1 179
1732
Liegnitz
5 057
264
406
947
1433
Oppeln ....
3 404
5 120
437
719
1 220
1 919
Magdeburg .
4 549
7 071
439
715
1413
2 249
Merseburg
- 3 682
6 317
404
730
1 220
2 147
Erfurt
4 144
7 463
521
980
1469
2 704
Schleswig
3 218
5 254
214
377
830
1407
Hannover
4 899
6 352
494
710
1556
2 124
Hildesheim
6 756
9 588
624
935
2 053
2 994
Lüneburg
6 620
8 284
258
342
1 307
1683
Stade
2 698
5 120
140
281
615
1 199
Osnabrück
3 437
7 655
172
404
769
1 759
Aurich
1 596
2717
114
205
427
746
Münster
3 750
5 799
305
556
1 069
1 796
Minden
3 363
6 998
371
839
1 117
2 423
Arnsberg
2 573
4 022
508
967
1 143
1 972
Kassel
7 261
9811
606
857
2 098
2 900
Wiesbaden
8 076
10 887
1294
1941
3 233
4 597
Koblenz
5 938
8 327
616
906
1 913
2 747
Düsseldorf
1407
3 179
561
1504
888
2 187
Cöln
2 853
4 606
640
1170
1 351
2 321
Trier
6 165
'9 556
650
1103
2 002
3 247
Aachen
2 477
4511
350
665
931
1 732
Sigmaringen
1 855
4 306
107
251
446
1 040.
Über die Bew
egung
im Stande
d er
G eno
ssen-
schäften durch Neugründungen und Auflösungen unterrichtet
die nachstehende Übersicht, welche den Zeitraum vom
1. März 1897 bis 31. Dezember 1904. behandelt.
Es betrug in Preußen:
der
Genossen
die
der Pro
die
der Pro
Zähljahr bezw.
schaf fcs-
Zahl
zentsatz
Zahl
zentsatz
stand bei
der Neu-
der
der Auf
der Auf
Zählperiode
Beginn
grün-
Neugrün-
lösun
lösun
des Zähl
dnngen
dungen * 2 * * )
gen
gen 9 )
jahres
1. 3. 97 bis 30. 6. 9g
6 873
1574
(22,9)
232
(3,4)
1. 7. 9g „ 30. 6. 99
8 215
757
9,2
180
2,2
1. 7. 99 „ 30. 6. 00
8 792
792
9,o
155
1,8
1. 7. 00 31. 12. 00
9 429
509
(5j)
82
(0,9)
1. 1. 01 „ 31. 12. 01
9 856
1 209
12,3
151
1,5
1. 1. oz „ 31. 12. 02
10 914
1 073
9,8
207
1,9
1. 1. 03 „ 31. 12. 03
11780
956
8,i
198
Ij
1. 1. 04 ,, 31. 12. 04
12 538
1060
8,5
267
^,1
Insgesamt bezw.
durchschnittlich .
} 10 008
1 7 930
1 1012
) 10,1
( 1 472
l 188
} l,»-
0 Für den Stadtkreis Berlin ist die Rechnung nicht ausgeführt.
2 ) Bei den eingeklammerten Verhältniszahlen ist zu beachten,
daß der betreffende Zeitraum der Feststellung größer oder kleiner
als ein Jahr war.
[Fortsetzung des Textes auf Seite 12.]