Vorwort.
Ursprünglich von der Absicht ausgehend, die Entwicklung des
deutschen Baumwollhandels im Zusammenhänge mit der der Baum
wollindustrie darzustellen, kam ich alsbald zu der Erkenntnis, daß
die letztere allein schon ein sehr gründliches Studium verlangt. Die
Resultate dieses Studiums nun sind in der folgenden Arbeit nieder
gelegt.
Trotzdem ich mich bemüht habe, das Thema möglichst wenig
einseitig und von Grund aus im logischen Zusammenhänge behandelt
zu haben, kann ich der Arbeit doch nicht den Titel geben: „Die Ent
wicklung der deutschen Baumwollindustrie“. Denn dazu ist einmal
die Vorgeschichte, etwa bis zu den epochemachenden Erfindungen,
aus Mangel an Quellen zu kurz weggekommen, und andererseits
konnte die Behandlung des Themas unmöglich eine nach allen Seiten
erschöpfende sein, so brachte es die Natur meiner Quellen mit sich,
daß die Entwicklung vorwiegend vom Standpunkt des Produzenten
aus betrachtet wurde. Die vorhandene Literatur, die mir namentlich
für die letzten Dezennien des vorigen Jahrhunderts in überreichem
Maße zur Verfügung stand, hoffe ich zur Genüge benutzt zu haben 1 ),
die reiche englische Literatur habe ich hauptsächlich in den zwei
Werken herangezogen: Th. Ellison, The Cotton Trade of Great
Britain, London 1886 und M. B. Hammond, The Cotton In-
dustry, Ithaca 1897. In dem zuletzt genannten Buche findet der
Leser eine reichhaltige Zusammenstellung der englischen Literatur.
1) Leider war es mir nicht mehr möglich, die Arbeit von Dr. R. Wilbrandt,
Die Weber in der Gegenwart. Jena 1906, gebührend zu berücksichtigen. Die Tendenz des
Buches reizt vielfach zum Widerspruch.