Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Mikroskopische Untersuchung. Die Pilze der Futtermittel. 
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B. Die Meltaupilze. Auf den Blättern verschiedener Leguminosen entsteht im 
Spätsommer ein weißer Überzug, der aus dem Mycel und den Sporenträgern von 
Erisyphe Martii Lev. besteht. Später zeigen sich zahlreiche schwarze Punkte in dem 
weißen Mycel: die Perithecien des Pilzes. Die Formen dieses Pilzes entsprechen im 
ganzen denen von Erisyphe graminis. Die Waldwicke, Lathyrus silvestris, weniger 
Fig. 212. Die Teleutosporen der Legnminosenroste. 
a Kleerost (üromyces apiculatns), b Luzernerost (D. strlatus), c Wickenrost (U. Viciae Fabae), d Bohnen 
rost (U. appendiculatus), e Erbsenrost (U. Pisi), f Lupinenrost (ü. Anthyllldls). (440-fach). Nach Frank, 
andere Leguminosen, wird auch sehr stark von dem falschen Meltau, Peronospora 
Viciae de By., befallen, deren Konidienträger denen von P. Betae gleichen. 
C. Die Blattfleckenpilze des Klees. Auf den Blättern verschiedener Kleearten 
entstehen zahlreiche kleine, schwarze Flecken, die durch die Konidienträger eines 
Pilzes, Polythrincium 
Trifolii Kze., gebildet 
Werden. Polythrincium ist 
vermutlich die Konidienform 
(Eig. 213) eines Pyreno- 
myceten Phyllachora Trifolii 
-Eucfcel, dessen Perithecien auf 
den vertrockneten Blättern 
entstehen. 
Auf den Blättern des 
Pot- und Weißklees werden 
etwas größere, gelbe, dann 
trockne, braune Flecken durch 
einen Askomyceten, Pseudo- 
Peziza Trifolii Bernh., 
erzeugt, dessen Apothecien 
in der Mitte dieser Flecken entstehen (Fig. 214). 
D. Die Fleckeukraukheit der Bohne und Erbse. Auf den Hülsen der Bohne 
ünd Erbse entstehen durch Pilzinfektion braune, eingesunkene Flecken. Das Pilz- 
m ycel geht zuweilen auch auf die Samen über, deren Schale dann mißfarbige, braune, 
ei ngesunkene Flecken zeigt. Solche Samen sind sonst ganz normal ausgebildet und 
keimen auch, doch gehen die Pflanzen meist an der Infektion zugrunde. Der an 
den Bohnen auftretende Pilz ist Gloeosporium oder Colletotrichum 
Pindemuthianum Sacc., der an den Erbsen: Ascochyta Pisi Tib. An den 
''raunen Infektionsstellen zeigen sich bei beiden Krankheiten dunkle Punkte, die 
äus den Sporenlagern bezw. den Pykniden der Pilze bestehen (Fig. 216, S. 412). An 
Erbsensamen ist die Infektion durch den Pilz nicht immer ohne weiteres mit 
Sicherheit zu erkennen. Legt man aber verdächtige Samen zwischen feuchtes 
k üeßpapier, so bricht durch die Schale mit Ascochyta infizierter Samen nach 
Wenigen Tagen das Mycel und es entstehen an ihm die kennzeichnenden Pykniden. 
Fig. 213. Konidienträgerbüschel 
von Polythrincium Tri 
folii mit Konidien. (320-fach). 
Nach Frank. 
Fig. 214. Apothecium von 
Pseudopeziza Trifolii auf 
einem Kleeblatt. (20-fach). Da 
neben ein Sporenschlauch mit 
Sporen. (320-fach). 
Nach Frank.
	        
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