Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Futtermittel. 
stärker von parasitären Pilzen befallenes Futtermittel stets als minderwertig be 
zeichnen und bei seiner Yerfütterung zur Vorsicht mahnen müssen. Durch eine 
Probefütterung mit kleinen Mengen wird sich leicht ein Urteil Uber die Be 
kömmlichkeit eines befallenen Futtermittels erzielen lassen. Von der Yerfütterung 
von Leguminosen, die von Uromyces-Arten befallen sind, und von mit Puccinia 
arundinacea besetztem Schilf muß vorläufig ganz abgeraten werden. Zweifellos in 
hohem Grade giftig ist von den angeführten Pilzen, -wie bekannt, das Sklerotium 
von Claviceps purpurea (Mutterkorn). Es ist nicht ausgeschlossen, daß die ziemlich 
kleinen Sklerotien der auf Futtergräsern lebenden Claviceps-Arten, die leicht über 
sehen werden, Vergiftungen durch andere Pilze vorgetäuscht haben. 
6. Die in Futtermitteln vorkommenden saprophytischen Pilze. 
A. Eumyceten. Von diesen kommen einige Arten der Mucoreen, der 
Perisporiaceen, ferner raoniliaartige und andere Sproüpilze in Betracht. 
Fig. 220. A Mycel und Spor angienträger mit Sporangien von Mucor mucedo. (Sch wach vergrößert). 
Nach Knys Wandt, aus Reinkes Lehrbuch. B Querschnitt durch ein Sporangium. 
Die zu den Zygomyceten gehörenden Mucoreen bilden ein kräftiges, weißes, 
scheidewandfreies Mycel, aus dem sich aufrecht starke, zuweilen unverzweigte, 
zuweilen auch monopodial oder sympodial verzweigte Träger erheben, an deren 
Spitze ein kugeliges Sporangium entsteht. Die Wand der Sporangien, die zahlreiche 
runde Sporen enthalten, berstet oder zerfließt bei der Reifung. Außer dieser un 
geschlechtlichen kommt noch eine geschlechtliche Fruktifikation durch Zygosporen 
vor. Die wichtigsten Vertreter der Mucoreen sind folgende: 
a) Mucor mucedo L., eine sehr verbreitete Art, mit unverzweigten Sporangien- 
trägern und großen, schwarzen Sporangien. 
b) Mucor racemosus Fresenius ist seltener und hat verzweigte Sporangienträger 
mit kugeligen, 30—40 cm dicken, bräunlichen Sporangien. 
c) Phycomyces nitens Agardh, eine besonders auf Ölkuchen häufige Art, mit 
10—30 cm hohen Sporangienträgern und bis zu 1 mm dicken, schwarzen Sporangien 
mit gelblichen Sporen.
	        
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