Full text: Die deutschen Getreidezölle

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Skalazoll ohne Ende zur Anwendung gelangen, und zwar so, 
daß mit dem niedrigsten Satze begonnen wird. Ist dieser von 
der Verschuldung auf gesogen, so muß etwa eine Verdoppelung 
eintreten. Ist auch diese Quote von dem Grundpreise und 
seinen Verpflichtungen verschluckt, eine Verdreifachung des 
ursprünglichen Satzes usw. ohne Ende/' Diese Wahrheit 
wird auch heute von Dr. ß u h 1 a n d , nachdem er der wissen 
schaftliche Beirat des Bundes der Landwirte geworden ist, 
nicht bestritten. Und in der Tat ist es unbestreitbar, wie die 
Tatsachen zeigen. Und diese Tatsachen sind gerade unter 
der Wirkung des Zolltarifs von 1902 so zahlreich zutage ge 
treten, daß es notwendig ist, eine Anzahl derselben mitzuteilen: 
In der klerikalen „Schlesischen Volkszeitung“ hieß es 
Tnde Dezember 1908: 
Das Gut Quirren, etwa 1000 Morgen groß, wurde im Jahre 
1891 für den Preis von 70 000 Mk. verkauft. 1907 erstanden 
~ Herren aus Allenstein genanntes Gut für 19(’i 000 Mk. und 
überließen es endlich 1909 an einen Herrn v. Rogowski für 
240 000 Mk., der es vor wenigen Wochen mit einem weiteren 
Aufschlag von einigen tausend Mark losgeschlagen haben soll. 
Innerhalb 17 Jahren hat also in diesem Falle eine Preissteige- 
rung von mehr als 170 000 Mk. stattgefunden oder um das 
Zweieinhalbfache. 
..Das Gut Windeck, 1050 Morgen groß, kaufte im Jahre 
1891 ein Herr Marx für 76 000 Mk. 
Nach verschiedenen Weiterverkäufen erzielte der letzte 
Inhaber 330 000 Mk. Das Gut ist also seit 1891 um nicht weniger 
al « 254 000 Mk. gestiegen.“ 
Oder um neuere Mitteilungen hier wiederzugeben: Das 
^berliner Tageblatt“ vom 27. Juni 1910 berichtet: „Das 
bittergut Odin im Kreise Luckau wurde vor 12 Jahren für 
2~0 000 Mk. verkauft; vor 1% Jahren ging es für 500 000 Mk. 
ln ändere Hände über, und jetzt vor kurzer Zeit ist es abermals 
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