Full text: Zum Kampf um die wirtschaftliche Selbständigkeit des Klein- und Mittelbetriebes

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Schlusswort 
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\ Tnr 11ns liegt ein riesiges Schlachtfeld, ein un 
sres Chaos; Reichtum, Not, Elend 
mischen sich mit behäbiger Selbst- 
'on einem Berge aus betrachten wir 
1 und suchen nach Neugebilden, 
erbesserer, sondern als Suchende, 
«n, ob wir nicht doch kampfgebo- 
Vrblicken können, einen fruchtbaren 
Idealismus, nach dem wir unter 
1 materialistischen Verhältnissen 
: nen empfinden, den Glauben an 
nmen des Menschentums, das uns 
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i_re Fortschritt ist es, der vor allem 
ftliche Leben des Menschen von 
iderthat. Die Verstaatlichung 
i etrieb sind in erheblichem Umfang 
keit geworden. Sie werden es 
iurch die fast allgemein durchge- 
intnis, dass grosse Unternehmun- 
Hand entzogen werden müssen, 
esse der Allgemeinheit ganz her- 
hnen sich verbindet, 
nheit ist sich ferner darüber klar 
der Grossbetrieb an sich eine 
wirtschaftliche Notwendigkeit im 
msprozess geworden ist, weil be- 
■ Erzeugnisse überhaupt nur in 
usgestatteten und organisierten 
herstellbar sind. 
ige schwebt bangend auf vielen 
:n; Was wird aus dem Mittel- 
rd aus den wirtschaftlich Selbst- 
Gerden sie zerrieben werden 
"Qrosskapital auf der einen Seite 
erten Lohnarbeiterschaft mit ihren 
: beruhenden Schöpfungen, den 
J: Produktionsgenossenschaften etc., 
Seite ? Diese Frage wird bereits 
,nge aus dem Empfinden heraus 
V ielfach die Hoffnung aufgegeben 
iteste Bollwerk für das Entstehen 
:eiten, für die freie Entwicklung 
selbstverantwortlicher Menschen, 
sich fühlen, sich über das Mittel 
eben, sich auflöst. Diese Auf- 
ch vorwiegend durch das Fehlen 
hoffnungsstarken bürgerlichen 
e den grosse Bewegungen nicht 
licht vorwärts kommen können; 
mehr, als eine ungeheuer kräft 
ig das Vorwärtsdringen, des vier- 
tlich überall hörbar ankündigt. 
Millionen Eltern, die heute dem 
wirtschaftlich selbständigen Mittelstand angehören, 
ihre Kinder einen anderen Weg führen, weil sie 
den Glauben an die Zukunft des selbständigen 
Mittelstandes verloren haben. 
So stehen wir denn vor einem der grössten 
Probleme, und die Augen von Millionen suchen 
verzweifelt jene überragende Gestalt, die den Weg 
zeigt, der den grossen Idealismus entflammt, der 
notwendig ist, wenn von dem Schlachtfeld weder 
Sieger noch Besiegte heimkehren sollen, sondern 
jene neue wirtschaftliche Gruppierung sich 
zeigen soll, die durch die veränderten Zeitver 
hältnisse erforderlich geworden ist. Hier handelt 
es sich nicht um eine nationale Erscheinung, 
sondern um eine internationale. Qleichgiltig ist 
es daher, ob dieser Bismarck auf wirtschaftspoli 
tischem Gebiet in diesem oder jenem Lande ent 
steht und den neuen Weg weist. 
Jedenfalls erscheint eine Lösung dieses grossen 
Menschheitsproblems nur dann in Aussicht, wenn 
der Führer aus dem Kreis entsteht, der die Macht 
hat, von oben herab mit starker Hand auf die 
führenden Gesellschaftskreise einen Druck auszu 
üben, die Ueberspannung der geltenden wirt 
schaftlichen Prinzipien aufzulösen, welche die 
Ursache bildet für die Zerstörung derjenigen 
selbständigen Wirlschaftsbetriebe, die auch unter 
neuzeitlichen Verhältnissen technisch und wirt 
schaftlich lebensberechtigt sind. 
Solange aber nur diejenigen allein oder vor 
wiegend die Anerkennung des Staates und der 
führenden gesellschaftlichen Kreise finden 
und gewinnen können, die es fertig gebracht 
haben, grosse Vermögen in ihren Händen zu 
konzentrieren, besteht eben eine Prämie auf die 
rohe Vernichtung wirtschaftlich selbständiger Exi 
stenzen durch und um das rohe Machtmittel 
«Geld". Es handelt sich hier also um ein grosses 
ethisches Prinzip, um eine grundlegende Ver 
änderung der Auffassung über die Wert 
schätzung menschlicher Arbeitsleistung und die 
Gebundenheit am Vermögen. 
Und solange nicht jener entscheidende Wandel 
eintritt, der darin zum Ausdruck kommt, dass 
nicht jede egoistische Einzelleistung Anerken 
nung findet, sondern die Betätigung des Ein 
zelnen, der erfolgreich bemüht war, Leistungen 
zu vollbringen, ohne die Lebensinteressen gesund 
fundierter, selbständiger Existenzen geschädigt 
oder vernichtet zu haben, ist irgend eine Besserung 
undenkbar. Wir sehen zwar, dass diese oder jene 
ethische Gesellschaft sich durch Preisausschreiben 
bemüht, anzuregen, dass Mittel und Wege gesucht 
werden, die aus dem bestehenden Chaos heraus 
führen können. Aber von dem hohen Leucht 
turm, den für ein Volk seine Regierung darstellt, 
erblicken wir keine Signale, die die Richtung 
zeigen, noch hören wir die Zurufe, die durch 
das Land erschallen: Vernichtet nicht grund 
los und aus Egoismus selbständige Exi 
stenzen, sammelt keine Riesenvermögen auf 
Kosten eurer Mitmenschen. Wer den Turm er-
	        
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