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deutsche Bank, die ihrerseits dem Importeur den dazu benötigten
Kredit zur Verfügung stellt. Der starke Rückgang des Akzept
kontos bei den drei größten Banken Deutschlands gibt schon den
Nachweis, daß dies Geschäft aufgehört hat. Warenverschiffun-
gen finden zwar noch in beschränktem Umfange statt, werden
aber nicht mehr im Wege des Akzeptes, sondern in bar reguliert.
Es sei gestattet, an dieser Stelle die Frage zu berühren, ob es
nicht möglich sei, nach Beendigung des Krieges diesem lohnen
den und für die Allgemeinheit nützlichen Geschäft, einem der
legitimsten, das sich im wirtschaftlichen Leben überhaupt ab
spielt, unsererseits eine größere Aufmerksamkeit speziell gegen
über der Londoner Konkurrenz zuzuwenden. Der Geschäfts
zweig hat bei uns in Deutschland, wenn man die Londoner Zif
fern in Vergleich zieht, nur einen ganz geringen Umfang. Die weit
verbreitete englische Valuta (mit dem Pfund Sterling kommt man
bekanntlich durch die ganze Welt) hat dahin geführt, daß ein
größerer Teil des deutschen Einfuhrhandels nicht mit deutschem
Bankakzept, sondern mit demjenigen erster englischer Firmen
geregelt wurde. Das hat uns in eine gewisse Abhängigkeit von
England gebracht, und mit Recht ist wiederholt in den letzten
Monaten die Frage erörtert worden, ob es nicht möglich sei, uns
unabhängiger vom Londoner Akzept zu machen. Mit dem Willen
allein ist es nun nicht getan. Es sprechen hier, abgesehen von
historischen Momenten, rein kaufmännische und währungs
politische Gründe mit, die nach dem Kriege nicht ohne weiteres
beiseite zu schieben sind. Was sich aber machen läßt, ist eine
Ermäßigung der deutschen Akzeptprovision, die bis zum Kriegs
ausbruch allgemein höher war als die der englischen Häuser.
Auch wäre vielleicht in Erwägung zu ziehen, daß die deutsche
Reichsbank derartige reine Remboursakzepte, die ja niemals den
Charakter eines Finanzpapiers tragen und stets bei Fälligkeit zur
Einlösung gelangen, unter ihrem offiziellen Satz diskontiert, um
die billigere Diskontmöglichkeit in England auszuschalten. Dann
aber müßte vor allen Dingen der Fiskus auf die Stempelung der
artiger Wechsel verzichten, was bei den Anschauungen unserer
Regierung und auch des Parlaments über derartige Fragen (man
vergleiche die unsinnige Einführung eines Scheckstempels in
Deutschland in einem Moment, wo man bestreibt war, den bargeld
losen Verkehr zu heben) nicht leicht sein dürfte. Mit diesen Ände