F. Schluß.
Zwei Fragen waren es, die das Fundament dieser Unter
suchung bilden sollten:
a. Welche Menschen prägt die moderne Großindustrie unter
dem Drucke privatwirtschaftlicher Ökonomie?
b. Welche Kräfte bilden das Gegengewicht einer etwaigen
physischen und psychischen Entartung?
Zwei wesentliche Richtlinien sind zu unterscheiden:
1. Eine absteigende Linie der Zersetzung aller seelischen
und geistigen Werte.
2. Eine auf steigende Linie, eine Neuschöpfung einer eigen-
gearteten Seelenkultur.
Wäre nachzuweisen, auf welcher Seite das Übergewicht.
Ziehen wir die Bilanz. Auf der einen Seite (Debet) die Unlust
empfindungen auf der andern (Kredit) die heil
same Wirkung der Gefühlswerte als Gegengewicht. Es könnte
auffallen, daß der Denkprozeß während der berufsmäßigen
Arbeit auf die Debetseite verbucht wurde. Mit einigem Recht.
In dem betreffenden Abschnitte: Denken Sie bei Ihrer Ar
beit und an was denken Sie, oder ist es Ihnen überhaupt
unmöglich, dabei zu denken? — wurde bereits darauf hinge
wiesen, daß der Intellekt das Werkzeug wurde, mit dem sich der
Arbeiter selbst raffiniert feine Folterinstrumente schuf. Die wei
tere Frage, das Abhängigkeitsverhältnis betreffend, wurde in der
Weise verbucht, daß lediglich diejenige Anzahl in Rechnung
gestellt wurde, die positiv erklärte, die Abhängigkeit nicht
drückend zu empfinden.
Auf die Debetseite mußte auch die Kategorie der Gleiche
gültigen übertragen werden; jene quallenartige Schicht, der man
nicht so recht beikommen kann, die einem immer wieder gallert-
404