Vorwort.
Jn der Geschichte der Nationalökonomie ist G. Kankrin
nur als eine Größe untergeordneten Ranges bekannt. Er ist
auch ohne jede Bedeutung für die weitere Entwickelung der
nationalökonomischen Theorie geblieben. — Und sein Name
wäre vielleicht von der Nachwelt ganz vergessen worden,
wenn er nicht die Finanzen des größten Reiches in Europa
während 21 Jahre geleitet hätte und infolgedessen öfter
genannt worden wäre. Seine finanzwirtschaftliche Tätigkeit
ist es denn auch gewesen, die seinen Schriften Interesse
und Beachtung verschafft hat.
Die Schriften G. Kankrins, und zwar insbesondere seine
nationalökonomischen und finanzwissenschaftlichen Arbeiten,
einer Untersuchung zu unterziehen, um die Stellung unseres
Autors in der Geschichte der Nationalökonomie und der
Finanzwissenschaft näher zu bestimmen, ist die Aufgabe der
vorliegenden Dissertation. Daß ich dabei, um ein möglichst
klares Bild von G. Kankrin im ganzen zu erhalten, auch seine
finanzwirtschaftliche Tätigkeit im II. Abschnitt kurz behandle,
ist selbstverständlich. In derselben Absicht ist der Arbeit
auch eine biographische Skizze G. Kankrins vorausgeschickt.
Indem ich nun die vorliegende Arbeit der Öffentlich
keit übergebe, kann ich nicht umhin, des weiland Prof.
Dr. A. Oncken mit inniger Dankbarkeit zu gedenken. Ihm
bin ich als sein ehemaliger Schüler vielen Dank schuldig.
Auf seine Anregung hin ist vorliegende Arbeit auch ent
standen. Leider konnte sie nicht zu seinen Lebzeiten bis
zu Ende geführt werden.