Biographische Skizze G. Kankrins.
^eorg Kankrin wurde geboren am 16. November 1774 in
Hanau als Sohn des Oberkammerrats Franz Ludwig Kankrin.
Seine Mutter war eine Tochter des Bergrats Körber aus
Zweibrücken.
Der Vater des Neugeborenen stand in Diensten des
Erbprinzen von Hessen, späteren Kurfürsten Wilhelm I., und
hatte bis dahin zur großen Zufriedenheit seines Flerrn die
Geschäfte des Berg- und Salzwesens nebst dem Zivilbau
wesen des Landes geleitet, wobei dann auch die Spezial
direktion des Miinzwesens hinzukam. Aber im Jahre 1782
mußte Fr. L. Kankrin die Hessische Stellung wegen Zwistig
keiten zwischen seiner Frau und einer anderen Dame am
Hofe, die bei dem Landesherrn in Gunsten stand, aufgeben.
Er bot nun seine Dienste dem Markgrafen zu Anspach an.
Von diesem wurde er auch zum wirklichen Kanzlei-Direktor
zu Altenkirchen in der Grafschaft Sayn mit einem ansehn
lichen Gehalt ernannt. Doch schon im Dezember des fol
genden Jahres wurde ihm seitens der russischen Regierung
ein glänzender Antrag gemacht, den er auch annahm. Ein
Gehalt von 2000 Rb. 1 ) nebst einer Pension von 1000 Rb.
für die Witwe, 3000 Rb. zur Deckung der Übersiedelungs
kosten und der Rang eines Kollegienrats wurden ihm zu
gesichert.
Bekanntlich genoss Fr. L. Kankrin seiner Zeit bei seinen
Fachgenossen ein großes Ansehen. Seine zahlreichen Schriften
aus dem Gebiete der Technologie, der Architektur und des
Bergbaus, sowie juristische Arbeiten (z. B. die »Abhandlung
0 Um 1814 betrug das Gehalt schon 3465 Rb. Boscherjanow, 11,