') Weltr. 107. — 2 ) Weltr. 108. — 8 ) Vgl. Weltr. 105, 108. —
I. Kapitel.
Kankrins Verhältnis zu den national-
ökonomischen Systemen.
^on den nationalökonomischen Systemen behandelt
Kankrin im »Weltreichtum« nur zwei, nämlich das Agri
kultur- und das Merkantilsystem.
Das Agrikultursystem erscheint Kankrin irrig und ein
seitig, obschon auch richtig sei, daß ein Volk vor allem sich
mit den hauptsächlich produktiven und zugleich auch not
wendigeren Beschäftigungen, dem Ackerbau und den übrigen
produktiven Arbeiten der ersten Klasse: Bergbau, Fische
reien usw. befassen sollte. 1 ) Man müßte, meint er, das
»bloß reproduktive Gewerbe« beiseite lassen, solange noch
mit der Produktion der Rohstoffe viel zu tun sei. »Lieber
rohe Produkte verkaufen und fabrizierte eintauschen, lieber
andre mit ihren Kapitalen handeln lassen, als selbst fabri
zieren und Aktivhandel treiben, und das Kapital nützlichem
Beschäftigungen entziehen wollen.« 2 ) Das sei aber tatsäch
lich nicht durchführbar, denn verschiedener Umstände halber
gestalte sich die wirtschaftliche Entwickelung eines Landes
ganz anders. Zuerst komme in Betracht die Unabhängigkeit
des Staates, welche es fordere, daß derselbe »die dringend
sten der gröbern Bedürfnisse selbst besitze«. 3 ) Dann sei
die Nation nicht selten gerade durch die Natur selbst auf
gewisse Beschäftigungsarten angewiesen. »Ein Volk auf
undankbarem Boden muß früh nach anderen Erwerben