Full text: Graf Georg Kankrin in nationalökonomischer und finanzwirtschaftlicher Beziehung

') Weltr. 107. — 2 ) Weltr. 108. — 8 ) Vgl. Weltr. 105, 108. — 
I. Kapitel. 
Kankrins Verhältnis zu den national- 
ökonomischen Systemen. 
^on den nationalökonomischen Systemen behandelt 
Kankrin im »Weltreichtum« nur zwei, nämlich das Agri 
kultur- und das Merkantilsystem. 
Das Agrikultursystem erscheint Kankrin irrig und ein 
seitig, obschon auch richtig sei, daß ein Volk vor allem sich 
mit den hauptsächlich produktiven und zugleich auch not 
wendigeren Beschäftigungen, dem Ackerbau und den übrigen 
produktiven Arbeiten der ersten Klasse: Bergbau, Fische 
reien usw. befassen sollte. 1 ) Man müßte, meint er, das 
»bloß reproduktive Gewerbe« beiseite lassen, solange noch 
mit der Produktion der Rohstoffe viel zu tun sei. »Lieber 
rohe Produkte verkaufen und fabrizierte eintauschen, lieber 
andre mit ihren Kapitalen handeln lassen, als selbst fabri 
zieren und Aktivhandel treiben, und das Kapital nützlichem 
Beschäftigungen entziehen wollen.« 2 ) Das sei aber tatsäch 
lich nicht durchführbar, denn verschiedener Umstände halber 
gestalte sich die wirtschaftliche Entwickelung eines Landes 
ganz anders. Zuerst komme in Betracht die Unabhängigkeit 
des Staates, welche es fordere, daß derselbe »die dringend 
sten der gröbern Bedürfnisse selbst besitze«. 3 ) Dann sei 
die Nation nicht selten gerade durch die Natur selbst auf 
gewisse Beschäftigungsarten angewiesen. »Ein Volk auf 
undankbarem Boden muß früh nach anderen Erwerben
	        
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