Full text: "Wohin weiter"

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Das Volkseinkommen Österreich-Ungarns pro Jahr berechnet man 
mit 20.000 Millionen, welchem gegenüber 4899 Millionen Budget 
ausgaben zu stellen sind, und so gelangen wir dazu, daß 24'5 0/0 des 
Bruttoeinkommens der Verwaltung abgegeben werden müssen. 
Das ist ein das Volk ruinierendes Verhältnis. 
Die Steuerumlagen betragen oft sogar 2oo°/o; bei dem Stande der 
S^che muß man zugestehen, daß eine weitere Erhöhung der bestehen 
den Steuern geradezu unmöglich ist. Das Maximum hat man schon 
lange erreicht und den Wohlstand damit ruiniert. Die ehrlichsten 
Steuerfassionen werden ignoriert und willkürlich die Abgaben diktiert, 
man hat es schon bei uns zu Vermögenskonfiskationen gebracht. Im 
Dg. 5- 
Jahre der Krise, 1913, hat man bis zum 1. September in drei Mo 
naten an direkten Steuern um 16 Millionen Kronen mehr eingehoben 
als präliminiert wurde u. s. w. 
Die Ertragszunahme an direkten und indirekten Steuern in Pro 
zenten vom Jahre 1908 bis 1912 ist von 2'8°/o auf 6 - 160/0 gestiegen; 
also in den Jahren der größten ökonomischen und elementaren Krise 
hat man die Steuerschraube gerade stärker angezogen. Fig. 5. 
Die Budgetausgaben betragen pro Kopf der Bevölkerung eine 
große Quote, von 105 K gegen 425 K Einnahmen im Jahre 1912, und 
gleichen somit dem vierten Teile des gesamten Einkommens. 
Österreich, als zur Hälfte Ackerbau- und zur anderen Hälfte 
Industriestaat, hat so große Budgetausgaben, wie der Wert der Jahres 
ernte, Bergbau und Hüttenprodukte, sowie der im Jahre erzeugten 
Maschinen zusammengenommen.
	        
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