Full text: "Wohin weiter"

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und Österreich um 28Q/o gestiegen. Noch größere Preissteigerungen 
sind in Japan (380/0) und in den Vereinigten Staaten (39%) zu ver 
zeichnen. 
Anders gestalten sich die Verhältnisse in Berlin. Der Kon 
sument erhält die Nahrungsmittel billiger und der Produzent seinen 
reichen Gewinn, während bei uns beide sich beklagen müssen. Ge 
müse, Obst, amerikanische Äpfel sind in Berlin um die Hälfte billiger 
als.in Wien, Milch und Butter um 2o°/o. Wir erzeugen die gewöhn 
lichen Naturprodukte zu teuer und in einer zu geringen Menge. Der 
Butterexport ist von 9 Millionen Kronen auf 4 Millionen Kronen ge- 
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Fig. 16. Preise von Weizen und Roggen in den letzten sieben Jahren 
pro 1 g in Kronen. 
sunken, der Import dagegen von einer halben Million Kronen auf 
14 Millionen Kronen gestiegen! 
Die Eisenbahnen wurden verstaatlicht, die Kosten derselben wur 
den aber auf das Konto „Schulden“ eingeschrieben; um diese zu 
tilgen, werden die Frachten stets gehoben und so müssen die Lebens 
mittel stets teurer werden. 
Die Billigkeit der Nahrungsmittel, z. B. in Berlin, im Vergleiche 
zu Wien, ist nicht nur auf den billigen Kunstdünger für die Land 
wirtschaft zurückzuführen, sondern auch auf die Möglichkeit, die 
Landerzeugnisse von weiten Entfernungen auf den Wasserstraßen 
billig zuzuführen. Das angeschlossene Graphikon, Fig. 17, gibt hie 
zu eine lehrreiche Erklärung. 
Die Bauindustrie sieht in den Städten erbärmlich aus, Tausende 
von Arbeitslosen vermehren die Scharen des brotlosen Proletariats.
	        
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