rung deramerikanischenHandels{lotte:und damit
zu Störungen in der an sich schon raummäßig überseizten
Weltschiffahrt führen dürften, - Die Subventionierungen der
Schiffahrt in sehr vielen Ländern kann und. will Deutschland
nicht mit ähnlichen: Maßnahmen beantworten. Es ist aber ver-
ständlich, ‘wenn: die Reeder, deren Geschäft auf dem deutschen
Handel -beruht; immer wieder auf die. Notwendigkeit hinweisen,
daß die Verlader stärker, als es bis jetzt der Fall:ist, die ein-
heimische Schiffahrt berücksichtigen. Ueber den Rhein geht
bereits eine erhebliche Gütermenge aus Deutschland in die
holländischen und belgischen Seehäfen. Um so stärker sollte aber
die deutsche Binnenwirtschaft darauf bedacht sein,
die. Waren, die aus ‚der. geographisch bedingten Kalkulation
nicht notwendigerweise über das Ausland gehen müssen, der
deutschen Schiffahrt zu erhalten. Wenn es den
großen deutschen. Gesellschaften ‚auch trotz widriger Zustände,
{Brand der Europa, Ausbleiben .der ‚amerikanischen , Freigabe-
gelder) und trotz gewisser krisenmäßigen Hemmungen ‚im: Welt-
verkehr. 1929 gelungen.sein mag, ähnliche Einnahmen
wie im: Vorjahr zu erzielen, ‘so ist zu bedenken, daß sich die
Auswirkungen der hier:angedeuteten Störungsquellen erst in den
kommenden Jahren bemerkbar machen werden. .
Notleidender Schiffbau
Die Notlage: der. deutschen Werftindustrie mußte sich. 1929 in»
folge der ungewöhnlich geringen Neubauaufträge der deutschen
Reeder weiter verschärfen. Der Auftragsbestand ist
ungewöhnlich niedrig. und stellte sich am Schluß des dritten
Vierteljahres auf rund 235 000 B.-R.-T. gegen 423 000 B.-R.-T. am
80. September 1928 und 516 000 B.-R.-T. am 30. September 1927,
Die absinkende ‚Beschäftigungskurve ‚im deutschen Schiffbau
entspricht nicht den Weltauftragsbeständen der Werft:
industrie. ‘Diese liegen ebenso wie die Aufträge in den wichtig-
sten Ländern erheblich höher als im ‚Vorjahr. . Wohl sind die
Preise infolge der allgemeinen Uebersetzung der Industrie überall
gedrückt, in Deutschland: tritt die Krise jeduch, in. besonders
scharfer Form zutage. Die deutsche Leistungslähigkeit liegt bei
ungefähr 750 000 B.-R.-T.,:sie war also Ende eptember noch nicht
einmal zum dritten Teil. ausgenutzt. Infolgedessen sind die
Freise auf. den. deutschen Seeschiffswerften besonders gedrückt,
sie sind. zum Teil so knapp kalkuliert, daß Veränderungen der
Materialkosten oder der Löhne zu Verlustkontrakten führen. Im
November, der erfahrungsgemäß einer der besten Aultrags-
monate ist, hat der deutsche Schiffbau ‚annähernd: 58 000t Neu-
bauaufträge ‚erhalten, die bezeichnenderweise, . abyesehen von