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Wirtschaftssymptome

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Bibliographic data

fullscreen: Wirtschaftssymptome

Monograph

Identifikator:
1823001769
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-220908
Document type:
Monograph
Title:
Wirtschaftssymptome
Place of publication:
Köln
Publisher:
Dumont Schauberg
Year of publication:
1930
Scope:
96 S.
graph. Darst.
Digitisation:
2022
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
Deutschland
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Wirtschaftssymptome
  • Title page
  • Deutschland
  • Ausland
  • Contents

Full text

insbesondere die hohen Zinssätze in Neuyork, zogen weitere Ver- 
käufe von Mark nach sich. Die Unruhe wurde noch vergrößert, 
als Frankreich zur Ausübung eines politischen Drucks einen 
Vorstoß gegen die deutsche Mark unternahm; alles das ver- 
anlaßte außerordentlich schwere Gold- und Devisenverluste der 
Reichsbank, die sich nach allzu langem Zögern im April ent- 
schloß, ihren Diskont um 1% auf 7%% zu erhöhen und gleich- 
zeitig zu scharfen Krediteinschränkungen überging, 
die bei der schon damals festzustellenden Lage der deutschen 
Banken auf deren Haltung gegenüber ihren Kunden von Einfluß 
war und den Anlaß zu einer scharfen Durchsicht ihrer Bücher 
gegeben hat. Die Maßnahmen der Reichsbank hatten schnellen 
Erfolg; schon bald war sie wieder in der Lage, ihre Bestände 
an Gold und Devisen aufzufüllen; sie hat heute beinahe wieder 
ihren höchsten Bestand erreicht. Diese Vorgänge blieben nicht 
uhne Einfluß auf die Börse, deren schwache Haltung nur vor- 
übergehend durch eine lebhaftere Bewegung in Montanwerten 
unterbrochen worden war. Sie fiel in ihre alte Schwäche zurück, 
litt unter Kapitalfluchtverkäufen, unter Zwangsglatt- 
stellungen, die für in Schwierigkeiten geratene Handelshäuser 
erforderlich wurden, deren Inhaber vielfach nicht zuletzt durch 
Fehlspekulationen an der Börse große Verluste erlitten hatten. 
Die Beendigung der Pariser Konferenz, deren Ergebnis die Wirt- 
schaft nicht befriedigen konnte, brachte, ebenfalls nur vorüber- 
gehend, neues Auslandinteresse, aber. auch das ließ schnell 
wieder nach, und die alte Unlust und Geschäftslosigkeit legte 
sich erneut lähmend über das Börsengeschäft. Selbst große, 
aussichtsreiche Finanztransaktionen, die unter andern Verhält- 
nissen belebend gewirkt hätten, versagten völlig ihre Wirkung. 
Die Entfremdung von der deutschen Aktie machte weitere Fort- 
Schritte, Kapitalerhöhungen gelangen nicht, Bezugsrechte waren 
in großem Umfange angeboten und notierten. weit unter Pari, 
geschickte Baissevorstöße, die sich für ihre Angriffe einmal 
dieses, einmal jenes Teilgebiet aussuchten und kaum auf Wider- 
stand stießen, unterhöhlten weiter die Börse und führten zu 
einer Erschöpfung weiter Börsenkreise, die ja meistenteils auf 
„Hausse“ eingestellt sind. 
Neue Schläge 
Der Krach der Fa vag rief neue Erschütterungen im In- und 
Ausland hervor. Wenn seine Folgen zum Teil überwunden sind, 
so steht man doch auch noch heute im In- und Ausland der Tat- 
sache, daß ein allererstes Versicherungsinstitut mit weitreichen- 
11
	        

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Wirtschaftssymptome. Dumont Schauberg, 1930.
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