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Allgemeine Gesellschaftslehre

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Bibliographic data

fullscreen: Allgemeine Gesellschaftslehre

Monograph

Identifikator:
1823562132
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-217461
Document type:
Monograph
Author:
Sander, Fritz http://d-nb.info/gnd/140473750
Title:
Allgemeine Gesellschaftslehre
Place of publication:
Jena
Publisher:
Verlag von Gustav Fischer
Year of publication:
1930
Scope:
XVI, 572 Seiten
Digitisation:
2022
Collection:
Economics Books
Usage license:
Get license information via the feedback formular.

Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
I. Kapitel. Grundwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Allgemeine Gesellschaftslehre
  • Title page
  • Contents
  • I. Kapitel. Grundwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft
  • Kapitel II. Das Wollen
  • III. Kapitel. Das Streben
  • IV. Kapitel. Vergemeinschaftung und Gemeinschaft
  • V. Kapitel. Vergesellschaftung und Gesellschaft
  • VI. Die Macht
  • VII. Kapitel. Die Besonderheiten der Vergesellschaftungs- Werbungs- Seelenaugenblicke und der Vergesellschaftungs- Seelenaugenblick hinsichtlich der Vergesellschaftungs-Interesse-Gedanken
  • VIII. Kapitel. Andere Besonderheiten der Vergesellschaftungs-Werbungs-Seelenaugenblicke und der Vergesellschaftungs-Seelenaugenblicke
  • IX. Kapitel. Staats-Gesellschaft, Rechts-Gesellschaft und Wirtschafts-Gesellschaft

Full text

56 
wi Kapitel, 
oder ob „Gesellschaft“ andere Beziehung ist, also‘ „Mehrere in Ge- 
sellschaft“ nur eine „durch besondere Beziehung bestimmte 
Mehrheit“ darstellen. Der Streit zwischen „Universalisten“ und „Indi- 
vidualisten“ betrifft aber offenbar letztlich die Beantwortung der Frage, 
ob „Mehrere in Gesellschaft“ eine besondere „Einheit“, insbesondere 
etwa ein „höheres“ Einzelwesen sind oder nur eine Mehrheit, welche 
durch besondere Beziehung bestimmt ist. Solange aber überhaupt das 
Gegebene „Gesellschaft“ ganz unklar gewußt ist, läßt sich jener Streit 
gar nicht entscheiden und wird also zu einem überaus lästigen, un- 
fruchtbaren und verwirrenden Wortstreite, Sobald die Aufgabe des 
Unternehmens einer „Allgemeinen Gesellschaftswissenschaft“ gelöst ist, 
ergibt sich aber auch ohne besondere Erörterung Klarheit hinsichtlich 
der Beantwortung der Frage, ob die Gesellschaftswissenschaften „Natur- 
wissenschaften“ oder „Geisteswissenschaften“ sind. „Naturwissen- 
schaften“ sind alle Einheitswissenschaften, deren logisches Subjekt 
Körperliches oder Körper ist, so daß die Naturwissenschaften entweder 
„Wissenschaften von Körperlichem“ als „Allgemeinwissen- 
schaften“ oder „Körperwissenschaften“ als Einzigwissenschaften 
sind. „Geisteswissenschaften“ sind hingegen alle Einheitswissen- 
schaften, deren logisches Subjekt Seelisches oder Seele ist, so daß die 
Geisteswissenschaften entweder „Wissenschaften von Seelischem“ 
als Allgemeinwissenschaften oder „Seelenwissenschaften“ als Einzig- 
wissenschaften sind. Ferner können aber auch die Beziehungswissen- 
schaften hinsichtlich ihres logischen Subjektes eingeteilt werden in 
solche Wissenschaften, deren logisches Subjekt „Körper oder Körperliche 
in Beziehung“ sind — „Natur-Beziehungswissenschaften“ —,insolche 
Wissenschaften, deren logisches Subjekt „Seelen oder Seelische in Be- 
ziehung“ sind — „Geistes-Beziehungswissenschaften“ — und 
in solche Wissenschaften, deren logisches Subjekt „Körper und Seelen 
bzw. Körperliche und Seelische in Beziehung“ sind — „Natur-Geist- 
Beziehungswissenschaften“. Das Wort „Natur“ ist allerdings 
mehrdeutig, insbesondere bezeichnet es aber entweder „Körper“ 
und „Körperliches“ oder die „Welt“, die „Wirklichkeit“ 
„Naturalismus“ nennen wir den Versuch, „Geist“ durch „Natur“, 
„Psychologismus“ nennen wir den Versuch, „Natur“ durch „Geist“ 
zu bestimmen. Indes ist, wie wir gesehen haben, das Gegebene durch 
Körper und Körperliches einerseits, durch Seele und Seelisches anderer- 
seits keineswegs erschöpft, vielmehr finden sich im Gegebenen auch 
noch die „Beziehungen“. Deshalb muß im tadelnden Sinne einer un- 
passenden Bestimmung nicht nur von „Naturalismus“ und „Psycho- 
logismus“, sondern auch von „Relativismus“ und „Absolutismus“ 
gesprochen werden. In einem erweiterten Sinne bezeichnet also das 
Wort „Naturalismus“ (auch „Materialismus‘“) den Versuch, Seele, See-
	        

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Allgemeine Gesellschaftslehre. Verlag von Gustav Fischer, 1930.
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