Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

V. DIE PLANTAGENLÄNDER DER ERDE 113 
dings sucht man die Sea-Island-Baumwolle durch eine ihr fast gleichwertige, 
aber weevillbeständige neugezüchtete Sorte, die „Meade Cotton“, zu ersetzen. 
Auch hat man allmählich wirksame Mittel zur Bekämpfung des Schädlings 
gefunden, dessen völlige Unterdrückung aber noch nicht gelungen ist. 
Die Baumwolländer Britisch-Indiens finden sich vornehmlich auf 
dem „Regur“-Boden* in den mittleren, östlich von Bombay gelegenen 
Teilen des Hochlandes von Dekan und auf der Halbinsel Gudscherat. 
Kleinere Mengen werden im Nordwesten Vorderindiens und im eben- 
falls trocknen Innerbirma gewonnen. Die geringwertige indische Baum- 
wolle wird zu einem 
Drittel in und um Bom- 
bay verarbeitet, die 
Ausfuhr geht vornehm- 
lich über Bombay und 
eiwE zur Hälfte nach 
Japan. 
Das älteste und die 
feinste Faser liefernde 
Baumwolland der Erde 
ist Ägypten, das im 
Delta und Niltal den 
besten Baumwollboden 
der Welt besitzt. Nach 
und nach haben die 
Briten den Anbau der 
hochwertigen ägypti- 
schen Makowolle auf 
Kosten des Getreide- 
baussowie durch künst- 
liche Erweiterung und 
Sicherstellung der Nil- 
überschwemmung 
(Staudamm von Assuan) 
immer mehr vergrö- 
Bert, so daß er heute 
fast ein Viertel des 
bebauten Landes ein- 
nimmt. Neuerdings er- 
hielten auch der eng- 
lische Sudan, Britisch-Zentralafrika (Uganda), Nigeria und die Südafrika- 
nische Union größere Bedeutung für den Baumwollbau. Namentlich 
wird die Erzeugung des Sudan in den nächsten Jahren eine starke 
Zunahme erfahren, nachdem die Engländer durch den Bau des Stau- 
damms von Sennar am Blauen Nil die zwischen Blauem und Weißem 
Nil liegende Ebene von Gesire für künstliche Bewässerung vorbereitet 
und teilweise schon der Bebauung zugänglich gemacht haben. — 
Nach dem Kriege ist der Erbauer des Assuanstaudammes, Wilcox, mit 
der Untersuchung des Euphrat-Tigris-Systems beauftragt worden, da sich 
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1 Ein durch Humusbeimischung schwärzlicher basaltischer Verwitterungsboden. 
Reinhard, Erdkunde, 8
	        
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