Full text: Die drei Nationalökonomien

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Kirchhoff®: „Aus diesem Grunde stelle ich es als die Aufgabe 
hin, die in .der Natur. vor sich ‚gehenden Bewegungen zu be- 
schreiben.“ ; 
Hans Reichenbach®s: „Darum bedeutet Wahrheit für die Natur- 
wissenschaft nicht Übereinstimmung mit dem Ding — das wäre 
eine unmögliche Forderung —, sondern innere Widerspruchslosigkeil 
dieses Begriffssystems.‘“ 
Besonders leidenschaftliche Vertreter dieses strengen. Nominalismus 
in den Naturwissenschaften sind die neueren französischen Natur- 
forscher, die wohl alle durch Boutroux und Bergson beeinflußt 
sind, . 
Für diesen Verzicht auf Wesenserkenntnis hat nun aber die Natur- 
wissenschaft einen wertvollen Vorteil eingetauscht: sie hat die Ein- 
sicht in die Regelmäßigkeit der identisch wiederkehrenden 
Fälle gewonnen. Die Einsicht aber enthält: 
r'. die Berechenbarkeit: „die Berechenbarkeit liegt nicht darin, 
daß eine Regel befolgt würde oder einer Notwendigkeit ge- 
horcht würde oder ein Gesetz von Kausalität von uns in jedes 
Geschehen projiziert würde, sondern liegt in der Wiederkehr 
identischer Fälle‘ #0; 
z. die Vorausbestimmbarkeit durch Subsumtion: 
3. die Allgemeingültigkeit. Und diese war ja das Ziel ge- 
wesen, das die Naturwissenschaft ihrem innersten Wesen 
nach hatte erreichen wollen und das sie eben mit dem Opfer 
37 P, Kirchhoff, Vorlesungen über Mechanik. 1876, 
3 Hans Reichenbach, Der gegenwärtige Stand der Relativitits-Diskussion 
im Logos. Bd. X. 1922. S. 348. 
32 Siehe namentlich außer E. Boutroux, De la contingence des lois de la 
nature, 1874. und L’idee de la loi naturelle dans la science et la philosophie con- 
temporaine. Deutsch 1907: H. Poincar&, Science et Hypolhöse. 1902; idem. 
Valeur de la Science 1905. Science et Methode 1912. Sämtlich deutsch erschienen. 
Meine Zitate sind den deutschen Übersetzungen entnommen. Vgl. Pierre Duham, 
La th6orie physique 1906; idem, Le systeme du monde (unvollständig). 5 Vol, 
1913; ferner die verschiedenen Aufsätze von Le Roy und die Übersicht bei 
Jourdan, Französischer Brief in „Probleme der Weltanschauung“. 1927. S. 479; 
491. 
40 FF. Nietzsche, WW. (Großoktavausgabe) ı5, 320.
	        
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