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mißt schließlich die Zahl der Sterne und die Zahl der Elektronen und
stellt fest, daß das Weltall 107 Elektronen faßt und der Welt-
umfang 100 Millionen Lichtjahre groß ist und stellt die Proportion
auf: Atom: Stein == Stein zur Erde = Erde zum Weltall. Und ‚das
Ergebnis?
„Geheimnisvoll am lichten Tag,
Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, © -
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag, ;
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.“
Diese Einsicht, die den Faust zur Verzweiflung brachte: „daß
wir nichts erkennen können“, ist heute bei allen maßgebenden Natur-
Forschern verbreitet, die alle das Erbe der Newtonschen Weisheit
angetreten haben. Newton hat den richtigen Standpunkt des Natur-
forschers ein für allemal festgelegt in den klassischen Worten%:
„Hactenus phaenomena coelorum ... per vim gravitatis exposul, sed
causam gravitatis nondum exposui. Oritur utique haec vis a causa
aliqua... Rationem vero harum gravitatis proprietatum ex phaeno-
menis nondum potui deducere et hypotheses non fingo. Satis est,
quod gravitas revera existat et agat secundum leges a nobis ex-
positas . . . Attamen gravitatem corporibus essentialem esse minimo
affirmo.‘ ‚Caveat lector, ne... cogitet, me speciem vel modum
actionis causamve aut rationem physicam alicubi definire vel centris
(quae sunt puncta mathematica) vires vere et physice tribuere, si
[orte aut centra trahere aut vires centrorum esse dixero.“
Drei Stimmen einiger hervorragender Naturforscher der neueren
Zeit, die dasselbe ausdrücken, seien noch mitgeteilt:
Robert Mayer’: „Was Wärme, was Elektrizität usw. dem
inneren Wesen nach sei, weiß ich nicht, so wenig als ich das innere
Wesen der Materie oder irgendeines Dinges überhaupt kenne; das
weiß ich aber, daß ich den Zusammenhang vieler Erscheinungen viel
klarer sehe, als man bisher gesehen hat.“
35 J. Newton, Scholium generale am Schlusse der Principia; in der Ausgabe:
Philosophiae naturalis principia mathematica; ed. tertia 1726, pag. 380 und 389,
Vgl. auch def, VII.
36 Rob. Maver, Kleinere Schriften und Briefe. 1803. S. 180, 181.