Full text: Die drei Nationalökonomien

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punkt der heutigen Theorien (!), gerade weil diese unempfindlich sind 
für den belebenden Hauch von oben, der dem Erdenkloß Leben ein- 
geatmet, nichts als Sachen, tote mechanische und chemische Kräfte, 
Ziffern, aus denen das Rechenexempel besteht, welches sie Haushalt 
nennen. Nach ihnen sind die Bestandteile der Wirtschaft sämtlich 
Sachen; die persönlichen und die menschlichen Eigenschaften der 
Personen und Dinge taugen in diesen Kram nicht; sie haben es nur 
mit der ewigen Sache, nicht mit dem Gesinde und dem Vieh, 
sondern mit dessen berechenbarer Arbeitskraft; nicht mit dem hei- 
ligen Boden, mit dem himmlischen Segen zu tun, der sich dort mit 
der Asche der vorangegangenen Geschlechter und des früheren Lebens 
geheimnisvoll mischt, sondern mit der Erzeugungskraft des Humus 
und des Düngers... Aus allen diesen rohen, von dem eigentlichen 
Leben tot abstrahierten Kräften und Zahlen, bilden sie ein mecha- 
nisches Problem, das nach Art der Rechenexempel gelöst wird... 
Der Zweck der Wirtschaft nach diesen Theorien (!) ist — aus- 
schließlich — der sogenannte reine Ertrag, der Überschuß von ver- 
käuflichen Sachen, welchen das Treiben der Maschine zurückläßt, 
also von verkauften Sachen, also von der Sache par excellence, also 
vom Geld, wonach. denn ‚das ganze fromme und ehrenvolle Amt 
des Landhaues zu einem gemeinen und verächtlichen Gewerbe herab- 
sinkt.“ 
„Es ist augenscheinlich, daß aller wahre Wohlstand in dem: Maße 
entweichen müsse, als man sich in der Schätzung der Güter aus- 
schließlich durch den baren Ertrag und Geldwert bestimmen läßt 
und hierdurch zu erkennen gibt, daß man diese Güter nicht für sich, 
sondern für den Käufer und sein Geld besitze. Das aber ist das 
Wesen der heutigen Wissenschaften (!), der Staatswirtschaft, des 
Ackerbaus und der Gewerbe; alle sind, als auf ihren eingestandenen 
wesentlichen Zweck, auf verkäufliches Produkt und reinen Ertrag 
gerichtet; nach ihnen (!) ist die Bestimmung des Lebens — der 
Geldfang, das Streben nach dem Maximum erreichbarer Willkür und 
eitlen Genusses,‘“ 
Das sind sehr schöne und sehr beherzigenswerte Worte, die auf 
schwere Schäden der Zeit hinweisen und — gesprochen beim Beginn 
der hochkapitalistischen Epoche, 30 Jahre vor dem „kommunisti-
	        
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