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Mindestbetrag ist für die vierzehntägige Lohnzahlung
1 dl, für die monatliche Gehaltszahlung 2 dl, der
Höchstbetrag 20, bzw. 40 dl. Der Gesamtbetrag des
einzelneif Kontos ist bisher nicht begrenzt.
Die Verzinsung erfolgt mit 5%. Außerdem stellt die
Firma noch 1% der gesamten Guthaben alljährlich für
Sparprämien zur Verfügung, die im Wege der Verlosung
unter den Sparern zur Verteilung kommen. Auf je 100 dl
Guthaben entfällt ein Los. Bei kleineren Sparguthaben
wird einem Betrage von mindestens 25 di ein Los zu
geteilt.
Sämtliche Einlagen werden bei der städtischen Spar
kasse in Essen in einem auf den Namen der Firma lauten
den Quittungsbuche für die Sparer hinterlegt. Die
städtische Sparkasse vergütet für die Einlagen zurzeit
4% Zinsen, die Firma hat also einen Zinszuschuß von l l ’/o
zu zahlen. Hinzugerechnet 1% für den Prämienfonds
und die etwa %% betragenden Verwaltungskosten ergibt
eine Aufwendung aus Mitteln der Firma von 2 1 / 2 °/o-
Auskunft über die Sparer und über die Höhe ihrer Ein
lagen wird nicht erteilt.
In den ersten Jahren machten sich gewisse Vor
urteile bei dieser Einrichtung bemerkbar. Sie hatten
ihren Hauptgrund darin, daß die Ersparnisse unmittelbar
mit den Löhnen und Gehältern verrechnet wurden, und
weiter in der Besorgnis, dieselben könnten zur »Kenntnis
Unberufener kommen. Die Leute fürchteten namentlich,
die Beteiligung an der Einrichtung könne auf die Höhe
des Lohnes oder die Lohnzulagen ungünstig einwirken,
andere glaubten, etwaige Unterstützungsgesuche würden
bei der Firma weniger Erfolg naben, wieder andere
fürchteten die Steuerbehörde. Von sozialdemokratischer
Seite wurde nichts unversucht gelassen, um die Ein
richtung in Wort und Schrift herabzusetzen.
Nachdem die Werksangehörigen sich an die Einrichtung
allmählich gewöhnt, nachdem sie die Überzeugung ge
wonnen haben, daß auf strengste Verschwiegenheit, und
zwar innerhalb der Fabrik sowohl wie nach außen hin ge
halten wird, ist es gelungen, die Vorurteile allmählich zu
beseitigen.
Betrug im ersten Jahre die Zahl der Sparer nur
rund 1000, so sind gegenwärtig annähernd 20000 Personen
an der Einrichtung beteiligt, d. h. rund 45% der Gesamt-