Full text: Material zur Lage der Bergarbeiter während des Weltkrieges

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kippt und dadurch der Lohn der Gedingearbeiter selbstverständlich 
gekürzt wird. 
Jni November 1914 sind im Revier 20 233 Wagen gekippt 
worden. Diese verteilen sich auf die einzelnen Kohlennummern 
in folgender Weise: 
Kohlennummer 571 . 
. . 10 Wagen 
672 
. . 35 „ 
674 
. . 32 
„ ' 675 
. . 30 
577 
. . 20 
578 
. . 30 
579 
. . 20 
580 
. . 56 „ 
Den Nummern 571- 579 sind die gekippten Wagen nicht 
bezahlt worden. Nur Nr. 680 sind die 66 Wagen nachträglich 
noch angerechnet worden, weil sie ganz schlecht verdient hatten. 
Nr. 671 hat im Dezember nur 4,17 Mk., Nr. 676 und Nr. 680 
4,60 Mark verdient. 
Im Revier 7 derselben Zeche werden den Kohlennummern 
181. 186, 188, 189, 190, 191, 194, 196 u. 197 täglich 4—5 Wagen 
gekippt, wofür nichts gezahlt wird. Das ist das nach 8 80c 
des Berggesetzes verbotene Nullen, nichts anderes. 
Dies sogenannte Wagenkippen in der Grube erfolgt, wenn 
die Wagen nach Ansicht des die Aussicht habenden Beamten nicht 
genügend gefüllt sind. Es werden dann Wagen gekippt und 
mit den Kohlen die übrigen Wagen aufgefüllt. Den betreffenden 
Arbeitern, die die gekippten Wagen gefördert haben, entgeht 
dann der Lohn, sie verdienen entsprechend weniger. 
Im allgemeinen klagen die Bergleute dieser Zeche dar 
über, daß die Nummernpinne massenhaft fortkommen und sie für 
die Wagen dann nichts bekämen, sowie darüber, daß sie vielfach 
vor ihren. Arbeiten Leute erhielten, die keine Bergarbeiter 
wären und sie folgedessen nichts verdienen könnten. So seien 
auf Schacht I und VI auf der sechsten Sohle von dem Anschläger 
in einer Schicht sechs Nummernpinne, welche mit Draht befestigt 
waren, herausgenommen worden. 
Auch Kinder vom 14. Jahre ab werden in der Grube der 
Zeche Deutscher Kaiser beschäftigt. Sie bekommen 1,70 
Mark Pro Schicht. Kündigen sie und der Vater ist im Krieg, 
so wird der Mutter gedroht, daß man ihr die Kriegsunterstützung 
entziehe und ihr auch die Zechenwohnung kündige, wenn ihr 
Junge kündige. 
Wie es mit den Löhnen teilweise aussieht, lassen folgende 
Lohnzettel von Zeche Neumühl bei Oberhausen (Rheinland) 
erkennen (in Mark):
	        
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