XI. Die Stahlfabrikation des neunzehnten
Jahrhunderts in denVereinigten Staaten.
Über die Stahlfabrikation der Vereinigten Staaten im letzten
Jahrhundert schreiben, heißt wirklich mit dem Anfang beginnen.
Aus Swanks Musterbuch: „Eisen in allen Zeitaltern“ lernen wir,
daß die Gesetzgebung Pennsylvanias nicht früher als 1786 einem
Herrn Humphreys £ 300 (6000 M.) auf fünf Jahre lieh, um Ver
suche für Verwandlung von Eisenstangen in Stahl zu machen „so
gut, wie in England“. Noch 1810 wurden in ganz Amerika nur
917 Tonnen Stahl produziert. Pennsylvaniens Anteil daran belief
sich auf 531 Tonnen oder auf mehr als die volle Hälfte. Es er
scheint bemerkenswert, daß das gute alte Keystone auch heute
noch nicht über diesen Prozentsatz hinaus produziert. Noch im
Jahre 1831 betrug die Stahlproduktion nur 1600 Tonnen, eine
Masse, welche der gesamten Stahleinfuhr gleich geschätzt wurde,
so daß der Stahlmarkt vor etwa 70 Jahren zwischen Ausländischen
und Einheimischen gleich verteilt war. Doch dieser Stahl wurde
hauptsächlich vermittelst Zementation gemacht; Sch'melztiegel-Stahl
kam erst später auf. Von 1831—1860 waren die Fortschritte der
amerikanischen Stahlproduktion außerordentlich gering; die Ge
samtproduktion Pennsylvanias im Jahre 1850 betrug nur 6000
Tonnen, und davon war noch 1 der größte Teil Blasenstahl. 1840
begannen Isaac Jones und William Coleman ihre Stahlfabrikation
in Pittsburg, und zwar mit Erfolg. 1853 stellten Singer, Nimick
& Co. gleichfalls mit Erfolg die gewöhnliche Art von Gußstahl
für Sägen, Maschinen usw. her; ebenso machten zu ähnlichen
Zwecken Hussey, Wells & Co. 1860 aus amerikanischem Eisen
laufend erstklassigen Gußstahl; 1862 traten Park Brother & Co.