IV. Das gemeinschaftliche Interesse von
Arbeit und Kapital.
Ansprache an Arbeiter.
Ein großer Philosoph hat uns gezeigt, daß der größte und
hauptsächlichste Lohn, den wir in diesem Leben erwarten können,
darin besteht, sich selbst genug zu tun. Solch eine Befriedigung
— eine der größten, die ich jemals gehabt, empfinde auch ich: Es
war mir vergönnt, einer Anzahl meiner Mitarbeiter darin beizu
stehen, sich selbst zu helfen. Diese Bücherei wird Ihnen die
Gelegenheit geben, Ihr eigenes Selbst für, Ihre Arbeitgeber wert
voller zu machen und für Sie ein geistiges Kapital schaffen, welches
weder verschlechtert noch vermindert werden kann.
Es ist sehr zu beklagen, daß die unwiderstehliche Richtung
unseres Zeitalters, welche das Fabrikwesen in ungeheure Betriebe
zusammenfaßt, die das Werk Tausender von Menschen erfordern,
es den Arbeitgebern, selbst wenn sie in der Nähe ihrer Werke
wohnen, unmöglich macht, eine gleich intime Bekanntschaft mit
ihren Angestellten einzugehen, wie zur Zeit des alten Systems
mit seinen sehr kleinen Betrieben. Die Beziehungen zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer waren früher zweifellos für beide
um vieles angenehmer. Solange die Artikel in kleinen Läden von
den Inhabern selbst unter Beistand von wenigen Gehilfen und
Lehrjungen hergestellt werden konnten, hatte der Arbeitgeber volle
Gelegenheit, jeden einzelnen — seine Vorzüge als Mensch und
Arbeiter — gründlich kennen zu lernen; andrerseits wußte auch der
Arbeiter — wie es sich ganz von selbst versteht — mehr über das
Geschäft seines Arbeitgebers, sowie über dessen Sorgen und
Kummer und seine Bemühungen, darüber hinwegzukommen; was
Carnegie, Kaufmanns Herrschgewalt. 4