Full text: Oekonomik der Transformationsperiode

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gewöhnlich mit dem Terminus „Sozialisierung" oder „Vergesell 
schaftung“ belegt.*) Schon aus dem Gesagten geht deutlich her 
vor, daß diese Bezeichnung nicht ganz exakt ist. Spricht man von 
der Vergesellschaftung in dem Sinne, daß der Arbeitsprozeß im 
ganzen die gesellschaftlichen Bedürfnisse, d, h. die Bedürfnisse 
der ganzen Gesellschaft, als System befriedigt, so war ja eine 
solche „Vergesellschaftung“ auch im Rahmen des Kapitalismus 
da. Namentlich dieses meinte Marx, wenn er von der „ver 
gesellschafteten Arbeit“ sprach. Dasselbe behauptete auch 
Rodbertus, als er den Satz aufstellte, daß das Wesen der Ge 
sellschaft der Kommunismus sei. Es ist jedoch klar, daß in 
diesem Zusammenhang von etwas anderem die Rede ist. Es 
handelt sich hier um solche Maßnahmen, die einen neuen 
Typus der Produktionsverhältnisse auf Grund einer radikalen 
Veränderung in den Eigentumsverhältnissen schaffen sollen. 
Mit anderen Worten: „die Expropriation der Expropriateure“ 
muß auch den Inhalt des sich sozialisierenden Prozesses bilden. 
Folglich ist unter Sozialisierung die Uebertragung der Produk 
tionsmittel in die Hände der Gesellschaft zu verstehen. Jedoch 
gerade hier kommt eine gewisse Ungenauigkeit der Bezeichnung 
zum Vorschein. Denn in der Uebergangsperiode zwischen dem 
Staatskapitalismus und dem Kommunismus ist das bewußt 
wirtschaftende Subjekt nicht die „Gesamt-Gesellschaft", 
sondern die organisierte Arbeiterklasse, das Proletariat, 
Dessenungeachtet, wenn wir den Prozeß in seiner Gesamtheit 
betrachten, angefangen mit der gewaltsamen Expropriation bis 
zum Absterben der proletarischen Diktatur, — was ja auch ein 
*j Für die internationale opportunistische Ideologie ist die Tatsache 
charakteristisch, daß dieser Terminus gebraucht wird als Ersatz für „Ex 
propriation der Expropriateure" und „Konliskation”, Dies geschieht, damit 
man leichter reden kann von „Sozialisierung" im Zusammenhang mit der 
Ominösen „Gesamtheit", d. h. damit man auch die Maßnahmen der Staats 
gewalt des Kapitals zu der „Sozialisierung" zählen kann. Siehe insbesondere 
die Arbeiten Edmund Fischers.
	        
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