Full text: Oekonomik der Transformationsperiode

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stehen, muß man sie gerade in ihren Eigentümlichkeiten be 
trachten und jene ihrer Merkmale analysieren, die diese Epoche 
namentlich zur Epoche machen, d. h., die einen besonderen Typus 
der Beziehungen und vor allem der Produktionsbeziehungen 
schaffen. Doch wenn wir nun die Gesetze der gesellschaftlichen 
Entwicklung auf Grund dieser Methode aufdecken, so ist es 
klar, daß wir infolge der Verbundenheit aller Erscheinungen des 
öffentlichen Lebens auch die Kriege genau so untersuchen 
müssen. 
Durch das Gesagte ist die Grundlage für eine Klassifizierung 
der Kriege gegeben. Es ist dieselbe Grundlage wie für die Klassi 
fizierung der Staaten. Jeder Produktionstypus hat auch einen 
entsprechenden Typus des Staates, und jedem Typus des Staates 
entspricht ein ganz bestimmter Typus des Krieges. 
Wir wollen einige Beispiele anführen. Wir haben z. B. eine 
Wirtschaft, die auf Sklaverei beruht. Dann ist auch der Staat 
nichts anderes, als ein Sklavenhalter-Staat, und der Krieg dieses 
Staates ist nichts anderes als ein Mittel zur Erweiterung dieses 
Sklavenregimes, zur Erweiterung der Reproduktion der Produk 
tionsverhältnisse der Sklavenhaltergesellschaft, Die sogenannten 
Kolonialkriege Spaniens, Hollands, Frankreichs usw. waren 
Kriege handelskapitalistischer Staaten. Ihre soziale Rolle lief 
auf eine Erweiterung der handelskapitalistischen Produktions 
verhältnisse hinaus, die sich später in Verhältnisse des Industrie 
kapitalismus transformierten. Als das Industriekapital und seine 
Staatsorganisationen in den Kampf um die Absatzmärkte traten, 
fingen die Kriege an, die „rückständige" Welt der Herrschaft des 
Industriekapitals zu unterwerfen. Schließlich, als die kapita 
listische Produktionsmethode sich in die Form des Finanzkapita 
lismus hüllte, tauchte sofort auch ein besonderer Typus der 
Staatsgewalt auf, der räuberische imperialistische Staat mit 
seinem zentralisiert-militaristischen Apparat, und die soziale
	        
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