Full text: Wie Deutschland seine Schulden bezahlen kann!

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1. Teil. 
Allgemeine Grundsätze der Steuerpolitik. 
a) Produktive und unproduktive Personen. 
Die Steuerpolitik hat den Staat als eine Wirtschafts 
gemeinschaft aufzufassen, und ihre Aufgabe ist es, dem Staat in 
der Form von Steuern diejenigen Mittel zur Verfügung zu stellen, 
deren er zur Deckung seines Bedarfs, zur Deckung also sowohl seiner 
inneren wie seiner äußeren Schulden benötigt. Die innere Schuld 
des Staates entsteht dadurch, daß er gezwungen ist, für alle die 
jenigen Einwohner zu sorgen, welche nicht unmittelbar produktiv 
sind, sondern in bezug auf die notwendigsten Lebensbedürfnisse von 
der Produktion anderer Bevölkerungsschichten abhängen. Mit einer 
klaren Erkenntnis vom Wesen der Produktion, genauer gesagt, vom 
Unterschied produktiver und unproduktiver Personen, hat daher jede 
rationelle Untersuchung steuerpolitischer Fragen zu beginnen. Hier 
bei ist der Begriff der Produktion nicht in dem weiteren Sinne zu 
fassen, wie ihn die Nationalökonomie aufgestellt hat, sondern man 
muß sich an die rein materielle Seite der Frage halten, d. h. also, 
man muß unter Produktion die Erzeugung wirklich notwendiger 
Güter für unsern Lebensunterhalt verstehen. Der Bestand der 
Wirtschaftsgemeinschaft ist nur gesichert durch die Produktion von 
solchen Waren, welche wir für Wohnung, Kleidung, Ernährung und 
sonstige unumgänglich notwendige Bedürfnisse gebrauchen. Im 
Sinne dieser Abhandlung ist also unmittelbar produktiv nur der 
jenige, welcher tatsächlich greifbare, materielle Sachgüter herstellt. 
Natürlich muß die Produktion, soll sie nicht in ein wildes, gesetz 
loses Durcheinander ausarten, in einer bestimmten Ordnung erfolgen. 
Für diese Ordnung hat ein anderer Teil der Bevölkerung zu sorgen, 
der sich zunächst aus dem ganzen Beamtenheer und des weiteren 
eben aus all denjenigen Personen zusammensetzt, die zwar mittelbar 
von größter Wichtigkeit für die Erhaltung der ganzen Volkswirt
	        
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