Full text: Der Zucker im Kriege

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jachen gefunden: tüchtige Leiter, gesunde Lage und Werte, die unt 
ein Vielfaches vie Buchwerte und das Gesellschaftskapital übersteigen. 
Nur ein geringer Teil dieser Dividenden bildet den tatsächlichen 
Unternehmergewinn, ohne den die Besitzer besser täten, ihr Geld in 
die Sparkasse zu tragen, ohne den solche Unternehmungen weder 
entstehen, noch dauernd bestehen können. Wo der Unternehmer 
gewinn der Rohzuckerfabriken und gemischten Betriebe nur der Land 
wirtschaft zufließt, bewirkt er die Erweiterung des Rübenbaues und 
dient dadurch dem Gemeinwohl und der Volksernährung. Wo er 
zum großen Teil in andere Taschen fließt, hat er die Aufgabe, 
Kapital in geldarme und solche Gegenden zu ziehen, in denen ohne 
dieses und ohne Unternehmergeist der Rübenbau unmöglich ist. Auch 
dort also erreicht der Unternehmergewinn denselben Zweck. Überall 
stärkt er die Lust zum Rübenbau, gewährt die dazu erforderlichen 
Mittel und sorgt durch Herbeiführung erhöhter Rübenverwertung 
selbst dafür, daß er auf die Dauer nie größer wird, als es für den 
wirtschaftlichen Zweck notwendig ist." 
Neben den Fabriken, die im Kriege ebenso wie im Frieden 
namhafte Gewinne abwarfen, blieb aber trotz staatlicher Regelung 
eine beträchtliche Anzahl am Wege liegen; so mußten im Jahre 1914 
zehn, 1915 fünfzehn Fabriken die Rohzuckerverarbeitung einstellen; 
ihre Zahl hat sich 1916 noch erhöht. 
Bei der Regelung, die der Verkehr mit Zucker und zucker 
haltigen Futtermitteln im Jahre 1916/17 gefunden hat, ist die Re 
gierung sichtlich von dem Gedanken ausgegangen, jeden allzu hohen 
Gewinn der einzelnen Unternehmungen auszuschalten. Die aus der 
Industrie laut werdenden Stimmen, die über zuwcitgehende Be 
schränkung des Nutzens Klage führen, scheinen dafür zu sprechen, 
daß es der Negierung gelungen ist, das gewollte Ziel zu erreichen. 
Schlußwort. 
Die vorliegende kurze Abhandlung ist nicht für den Zucker 
fachmann geschrieben, soll vielmehr dem Zweck dienen, den Zucker, 
das Wesen und die Eigenart der rübenbauenden Landwirtschaft 
und der Zuckerindustrie dem größeren Kreise der nicht fachkundigen 
Leser näherzubringen. Bei der Kürze der Zeit, die mir für 
diese Arbeit zur Verfügung gestellt war, war mir die Durchführung 
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