Full text: Der Friedensvertrag von Versailles

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Die Ehrenhaftigkeit des Vertrages. 
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Es gab aber noch einen Standpunkt, von dem aus ein 
Maßstab an die Gerechtigkeit zu legen gewesen wäre, — 
erdgebundener zwar als der hohe Gedankenflug, der uns 
soeben beschäftigte, — nämlich die Frage bezüglich unserer 
Versprechungen, auf Grund deren der Feind kapituliert 
hatte. Vom Einmärsche in Belgien an, hatten die alliierten 
Länder die Unantastbarkeit aller Verpflichtungen und die 
Erhaltung des internationalen Vertrauens zu einem der 
Hauptzwecke ihres Kampfes ausgerufen. Denn, nach dem 
bestehenden Urteil der Welt, konnte nur dadurch, nur 
allein durch Einführung der Völkerrechtsgesetze der 
nationale Egoismus abgeschwächt und die Beständigkeit 
getroffener Abmachungen gewährleistet werden. Es war 
daher unsere ganz besondere Pflicht, so zu handeln, wie 
wir es gepredigt hatten und sogar die Gewissenhaftigkeit 
zu besitzen, keinen Vorteil selbst aus einer nicht ganz ein 
deutigen Phrase zu ziehen. 
Um daher den Frieden und seine Einwirkung auf das 
allgemeine Vertrauen in die Redlichkeit der Alliierten zu 
verstehen, müssen wir uns die Geschichte der Verhand-
	        
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