Full text: Vieh und Fleisch in der deutschen Kriegswirtschaft

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teile neu ober in verstärktem Maße zur Einfuhr gebracht werden. 
Diese naturgemäß nur zu unmittelbarem Verbrauche geeigneten Teile 
kommen zur Verwendung, um in Gegenden mit starkem Bedarf an 
Wurst, namentlich auch an Streichwurst, deren Herstellung weit über 
das Maß hinaus zu verstärken, welches die Schlachtungen der be 
treffenden Orte erlauben würden. 
Auf Anraten der Reichsfleischstelle sind die mit der unmittelbaren 
Fleischverwertung betrauten Behörden (Landes- und Provinzialfleisch 
stellen, Kommunalverbände und einzelne Gemeinden) in großem 
Umfang dazu übergegangen, eigene Zentralwurstereien 
und Fleischverwertungsan st alten einzurichten. In 
diesen wird durchweg ein gutes, sehr häufig ein mustergültiges 
und preiswertes Erzeugnis hergestellt. Dieses Urteil wird 
durch vereinzelte Bemängelungen in der Presse, die nicht durchweg 
aus lautere Beweggründe zurückzuführen sind, nicht beeinträchtigt. 
Durch die zentrale Verwertung wird nicht nur mit der starken 
Steigerung der Erzeugung dem vorhandenen sehr starken Bedürfnis 
der Bevölkerung nach Wurst, welche wegen des geringeren Preises, 
des größeren Volumens und der leichteren Teilbarkeit und 
Verwendbarkeit von vielen Kreisen dem Frischfleisch vorgezogen 
wird, entsprochen; es wird durch sie auch die Verwertung 
an sich einwandfreien, zur Verwertung als Frischfleisch aber z. B. 
wegen Magerkeit weniger geeigneten Viehes in zweckdienlicher 
Weise ermöglicht. Bei der durch die Verhältnisse notwendig 
gewordenen Zuteilung der Schlachttiere oder des Fleisches an die 
Schlächter wäre die Zuteilung eines solchen Tieres oder seines 
Fleisches zur unmittelbaren Ausgabe an die Versorgungsberechtigten 
eine Unbilligkeit. Ferner wäre die Verwertung zur Wurstbereitung 
durch den einzelnen Schlächter ebensowenig möglich, wie die Her 
stellung einer guten Wurst aus den dem einzelnen Schlächter zu 
fallenden wenigen Abfällen und Eingeweiden, während im 
zentralisierten Betrieb ein richtiger Ausgleich und damit eine geeignete 
Zusammensetzung des Wurstgutes sich unschwer finden läßt, wie auch 
die volle Ausnutzung aller verwertbaren Teile des Tierkörpers im 
zentralisierten Betriebe leichter möglich ist als im Einzelbetriebe, dem 
in der Woche nur ein Tier oder ein Teil eines Tieres zugewiesen 
wird, und dem unter den jetzigen Verhältnissen die Möglichkeit fehlt, 
die ihm überwiesenen Abfälle durch Einkauf anderer für die Wurst 
herstellung zu verbessern. Meistens war es möglich, bei Schaffung solcher 
zentralen Anstalten sich vorhandener stilliegender Fleischwarenfabriken 
zu bedienen, aber auch in anderen stilliegenden Betrieben erfolgte die
	        
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