Full text: Kurzer Bericht über Arbeiten zu Eignungsprüfungen für Flieger-Beobachter

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W. Bmary. 
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systematische Bearbeitung der in Frage kommenden kompli 
zierten Problemgruppen. Da diese theoretische Durcharbeitung 
späteren Studien Vorbehalten bleiben soll, ist hier auf die Mit 
teilung aller Erwägungen und Versuche, die im Zusammenhang 
mit den vorliegenden Prüfungen angestellt wurden, verzichtet. 
In diesem Rahmen glaube ich einen Überblick am besten 
an Hand eines Berichtes geben zu können, den ich an die 
Sanitätsabteilung des kommandierenden Generals der Luftstreit 
kräfte einreichte. Dieser Bericht betrifft Eignungsprüfungen, die 
in Hannover in den letzten August- und den ersten September 
tagen 1918 durchgeführt -wurden. Ihm ist in Tabellen eine Über 
sicht über die Ergebnisse derselben Prüfungen an einem etwas 
gröfseren Kreis von Vpn,, und zwar Nichtfliegern, beigefügt. 
Die Vergleichsprüfungen fanden im psychologischen Laboratorium 
in Hamburg statt, w t o auch die Ausarbeitung der Methodik er 
folgte. Diese Mitteilungen würden aber noch keinen Einblick 
in die Fülle psychologischer Probleme ermöglichen, die für der 
artige Prüfungen von Bedeutung sind, und gerade diese Probleme 
sind es, die meiner Meinung nach für zureichende Eignungs 
prüfungen eine gründliche Bearbeitung unbedingt er 
fordern. 
Um einen solchen Einblick und zugleich ein Urteil darüber 
zu ermöglichen, inwieweit in den vorliegenden Prüfungen cha- 
rakteristiscne Verhaltungsweisen der Geprüften getroffen sind, 
werden deshalb zu den im Zimmer durchgeführten Versuchen 
(zu den Versuchen im Flugzeug war es nicht möglich) genaue 
Protokolle von drei psychologisch geschulten Vpn. gegeben, die 
ich nach Abschlufs der Hamburger Versuche im Sommer 1919 
in Frankfurt a. M. erzielen konnte. Ich bin für diese Protokolle 
den Herren Dr. Gelb (Vp. 20), Dr. Skubich (Vp. 21) und Prof. 
Dr. Goldstein (Vp. 22) zu besonderem Dank verpflichtet. Jedem 
Protokoll ist eine kurze Zusammenfassung beigefügt, die jedoch 
nur einige wichtige Gesichtspunkte herausheben soll, ohne theo 
retisch dazu Stellung zu nehmen. Die Schwierigkeit, nicht zu 
wenig und nicht zu viel zu sagen war hier grofs, da der Rahmen 
der gestellten Aufgabe durchaus innegehalteu werden sollte. 
Dabei kam es nicht darauf an, völlig neue und bisher unbekannte 
Tatsachen aufzuzeigen, sondern sie in ihrem besonderen Zu 
sammenhang und Zweck für diese bestimmten Anforderungen 
deutlich zu machen.
	        
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