Full text: Die wirtschaftliche Zukunft des Ostens

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ruffilge Nation zu bezeidhnen lebten, ohne uns über die Fragwürdig- 
leit diejes Begriffes vor dem Kriege bejonderen Sirupeln zu überlaffen. 
Wir hielten uns an das ge[dhloffjene Machtgebilde des rujjildhen Reiches, 
ir wukten wohl, daß es vielerlei Nationen beherbergte, wir waren 
jedod) wenigjtens für die Ießten Jahrhunderte berechtigt, im Grok- 
zuljentum den Kern diefes Machtfomplexes anzuerkennen. Ein gefdhicht- 
lider Nücblid zeigte uns, daK vom Heinrulfijdhen Kiew die Ge[dhichte 
des rullijdhen RMeidhes ihren Ausgang genommen hatte, daz id Jodann 
der CShwerpunit nad) dem großruffijhen Moskau verjdhoben Hatte, 
daß das wachfende Oftreidh [Hlieklidhh die übrigen ojtlawijhen Stämme 
in Jid) einbezogen hatte und dak Jeit dem vorigen Jahrhundert der An- 
ipruc) beftand, die ganze flawijhe Bölferfamilie unter einheitlicher 
zuflilder Führung zufammenzufafjen. Diefe allllawijhe Idee ift eine 
der Haupturjacdhen des Weltkrieges gewefjen. Sie [Hien mit der rujfi[dhen 
Niederlage zufammengebruchen, erhebt aber in unferen Tagen aufs 
neue ihr Haupt. Sie führt uns in das Kernproblem des Oltens hinein. 
Diefes Problem heit Europa. 
Europa ift, wie die rufjjijhen Ideologen MNarer fajlt gefehen haben 
als wir Jelber, feinem Wefjen nad eine Kultureinheit. Der „Bolidhe- 
wismus‘“, an dem die alte Welt der mittelländijden Kultur zugrunde 
3zing, war das Chriftentum. Das Erbe fiel den Nordländern in den 
So, die [id in die romanijcdh-germanijde Völfergruppe verältelten. 
Die geijtige Kraft, die das Ganze zufammenhielt, war der römildhe 
Ratholizismus. Seine Geltung bejtimmt den Umfang Europas. Er 30g 
außer den germanijden und romanijdhen Nationen aud) die Welt]lawen 
und die Ungarn in feinen Bannkreis. Die Kreuzzüge waren die lebte 
gemeinjame Tat des Iatholijden Europa. Dann begann die Zer- 
jebung. €s brad) das Zeitalter der Entdedungen an, die die Grenzen 
Europas durdbracdhen und die Katholijdhe Zivilijation über das Welt- 
meer trugen. In der NRenaijjance bahnte [id der romanijdhe Nationalis- 
mus von Italien her an, in der franzöjilden Revolution durdhdrang 
lid) das franzöjilge Bol von Grund auf mit feinem Nationalismus, 
don dort aus nahm dieje Idee ihren Siegeszug durch das ganze AWbend- 
‚and, heute ift fie im Begriff, die Welt zu erobern. Der Nationalis- 
mus bedeutete die politijde Anarchie der Staatenwelt. Die religiöfe 
Zerjegung ging von Deutjdhland und feinem Protejtantismus aus, 
der geiftige Zerfall Europas von der wejteuropäijden Aufklärung. 
Je fragwürdiger die innere geiftige Einheit Europas wurde, dejto offen- 
jichtlidher trat fie in der Oberflädgen[dhidht der Zivilijation im Zeitalter 
der Mafdine in Erfdheinung. Dieje Medhanifierung fHien alle Zwijdhen- 
itufen über]pringen und fofort die ganze Erdiugel in ein wirt|dHaft- 
lides und z3ivilijatorijdhes Einheitsgebilde verwandeln zu wollen, wozu 
Sroßmactfomplexe wie das englilde Weltreih oder der Gigantenitaat 
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