Full text: Arbeiterfürsorge im Hause Cornelius Heyl, Worms a. Rhein

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2. Sonstige Erleichterungen, 
a) Kohlenabgabe. 
In Schiffsladungen werden Ruhrkohlen von der Zeche bezogen und direkt 
vom Schiff zum Selbstkostenpreise an die Arbeiterschaft abgegeben. Die 
Zahlung geschieht durch dem Verdienste entsprechende Lohnabzüge von 
wöchentlich 50 Pfennig bis 2 Mark. Abgabe im letzten Jahre 156000 Zentner 
im Betrage von 118000 Mark. 
b) Fahrräder. 
Das Haus vermittelt für die Werkangehörigen den Bezug von Fahrrädern 
guter Bauart zur Erleichterung des Verkehrs von und nach der Fabrik. Im 
ganzen wurden bis jetzt etwa 1800 Fahrräder an die Arbeiterschaft abgegeben 
mit der Bedingung, daß die vorgelegten Beträge in kleinen Raten innerhalb 
zwei Jahren zurückzuzahlen sind. 
3. Sparkassen. 
Für die Arbeiterschaft besteht seit dem Jahre 1868 eine Sparkasse. Ein 
lagen im Mindestbetrage von 20 Pf. werden an jedem Lohnzahltage auf dem 
Verwaltungsbureau gegen Quittung im Sparkassenbuch entgegengenommen. 
Guthaben von 10 Mark ab bis 500 Mark werden mit 5 Prozent, über 500 Mark 
mit 4 Prozent verzinst. Erhebung ist jederzeit möglich. Die Sparkassengut 
haben beliefen sich bei Jahresschluß 1911 auf 546448 Mark, hiervon sind 
im laufenden Jahre 128646 Mark eingelegt worden. Die vergüteten Zinsen 
betrugen 10668 Mark. 
III. Bildungsanstalten und Vereine. 
1. Bücherei. 
D ie im Jahre 1907 gegründeteBücherei ist rasch beliebt geworden. Sie umfaßt 
nahezu 2000 Bände. Jedes Jahr wird der Bestand durch Neuanschaffungen 
vermehrt und erneut. Jeder Leser erhält bei der Ausleihe ein Bücherverzeich 
nis und ein Bestellungsheftchen. In diese trägt er die ihm zusagenden Bücher 
ein. Lesezeit 14 Tage. Wie überaus fleißig gelesen wird, ergibt sich daraus, 
daß die meisten Bücher (seit Beginn 1907) bereits 60 bis 70 mal - viele über
	        
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