Full text: Wichtige Aufgaben der materiellen Fürsorge

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liche Mahnung zur engsten Zusammenarbeit zwischen den Fürsorge 
behörden, besonders zwischen Landesfürsorgeverband und Bezirks 
fürsorgeverbänden. Und doch müssen wir mit rechter Sorge sehen, 
wie da und dort unerquickliche persönliche Verhältnisse dieses Zu^ 
sammenfinden zu hindern drohen und wie es oft gerade unseren 
Besten schwer gemacht wird, sich durchzusetzen, weil das Berständnis 
für die weittragende Wichtigkeit gerade ihres Arbeitsgebietes fehlt. 
Man sieht bei der Tätigkeit der Wohlfahrtsbeamten oft nur die Be 
lastung des Etats und hält die Wohlfahrtsarbeit für unproduktiv, 
weil man nicht geschult genug ist, ihre unermeßlichen, werteschaffenden 
Vorzüge z. B. auf dem Gebiete aufbauender Gesundheitsfürsorge 
oder einer umfassenden Schwererwerbsbeschränktenfürsorge zu er 
kennen. 
Wir haben schließlich die gesetzliche Anregung zur innigen Zu 
sammenarbeit zwischen öffentlicher und privater Fürsorge. Der Für 
sorgeverband soll für seinen Bereich nicht nur Mittelpunkt der öffent 
lichen Wohlfahrtspflege, sondern auch Bindeglied zwischen öffentlicher 
und privater Wohlfahrtspflege sein. Bei beiderseitigem guten Willen 
kann es m. E. nicht allzuschwer sein, hier zu einer Art Zweckverband 
oder Arbeitsgemeinschaft zu gelangen. Mit eingehenden gesetzlichen 
Bestimmungen und mit Reichsrichtlinien ist da freilich nicht gedient. 
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Wohlfahrtszweigen erfor 
dert in erster Linie gegenseitiges Verstehen und Vertrauen. Das läßt 
sich nicht durch den toten Buchstaben des Gesetzes erzwingen, sondern 
nur dadurch erreichen, daß man sich frei von Ressortegoismus örtlich 
zusammensetzt und die Punkte feststellt, bei denen gemeinsame In 
teressen die Anknüpfungsmöglichkeiten zur gegenseitigen Verstän 
digung bieten. 
Ich bin daher der Meinung, daß jetzt der Zeitpunkt zur ruhigen 
und sachlichen Ausbauarbeit gekommen ist, und die Entwicklung der 
Verhältnisse in Westfalen gestattet mir die bestimmte Hoffnung, daß 
diese Arbeit von Erfolg sein muß, wenn sie eben allerseits vom Geiste 
gegenseitigen Verstehens und Vertrauens getragen ist. Man muß nur 
nicht gleich alles von heute auf morgen ummodeln und nicht gleich 
alle Schwierigkeiten mit einem Schlage meistern wollen. Beginnen 
wir mit dem, was zurzeit am meisten nottut; dann wird man bald 
mehr und mehr die wichtigen Aufgaben erkennen, und mancher Erfolg 
wird uns die Kraft zu weiterer fruchtbringender Arbeit bieten. 
Wir Westfalen gehören zu den Glückskindern, die auf dem Ge 
biete der Wohlfahrtspflege schon seit Jahren gemeinsame Wege zu 
dieser fruchtbringenden Arbeitgemeinschaft fanden. Landesfürsorge 
verband und Bezirksfürsorgeverbände haben schon in den Zeiten treu 
zusammengehalten, wo es galt, die gesetzlichen Grundlagen für unser 
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