Full text: Konzentrationstendenzen im badischen Bankgewerbe

63 
der Süddeutschen Bank anbot. Außerdem leistete sie auf jede 
Süddeutsche Bank-Aktie eine Barvergütung von 10 °/ 0 = 100 M. 
Diese Transaktion wurde innerhalb der gesetzlichen Frist 
durchgeführt. Sämtliche Aktien wurden freiwillig zur Abstempe 
lung eingereicht bis auf den verhältnismäßig geringen Betrag von 
88500 M. Diese Stücke wurden für kraftlos erklärt und durch 
junge Aktien ersetzt. Eine förmliche Herabsetzung des Grund 
kapitals war deshalb nur für 20 °/ 0 der nicht freiwillig zur Ab 
stempelung eingereichten 88 500 M. (also um 17 700 M.) erforder 
lich, Um diesen Betrag wurde das Kapital sofort wieder erhöht, 
sodaß es nach wie vor 50 Mill. M. betrug. 
Die Geschäfte der Süddeutschen Bank werden auch nach 
der Fusion in unveränderter Form unter der Firma Süddeutsche 
Bank, Abteilung der Pfälzischen Bank, von den seitherigen 
Direktoren weitergeführt. Herr Direktor Arno Kuhn wird zum 
Vorstandsmitglied der Pfälzischen Bank mit dem Domizil in 
Mannheim ernannt. Der Aufsichtsrat der Süddeutschen Bank 
wurde im folgenden Jahre in denjenigen der Pfälzischen Bank 
aufgenommen, um dort eine gesonderte Kommission für diese 
Abteilung der Pfälzischen Bank zu bilden. 
Betrachten wir nun die Vorteile und Nachteile, die sich 
aus dieser Finanztransaktion für die beteiligten Banken ergaben, 
so muß für alle drei Institute gemeinsam als wesentlichster 
Gewinn der Eintritt beziehungsweise die energische Ausdehnung 
des Konzerns der Deutschen Bank in Süddeutschland genannt 
werden, an dessen Machtzuwachs die bezeichneten Banken in 
direkt partizipieren und durch deren Rückhalt den badischen 
Instituten eine kräftige Entwicklung gewährleistet wird. 
Andererseits ist wiederum eine Folge der Konzentrationsbe 
strebungen im Bankgewerbe der Verlust der Selbständigkeit 
zweier Bankuntemehmungen Badens. Während sich bei der 
Süddeutschen Bank die Aufgabe der Selbständigkeit durch eine 
Kette von Konzentrationsmomenten nach und nach voll 
zieht und die Einflußgewinnung des Deutschen Bank-Konzerns 
auf das infolge des bekannten Rheinaukrachs durch zu hohe 
Akzeptgewährung an die Mannheimer und Ludwigshafener In
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.