Full text: München als Industriestadt

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häuser gewährt, die der Arbeiter dann allmählich zurückzahlen 
kann. Außerdem besteht noch eine Fabriksparkasse, welche 
die kleinsten Einlagen der Arbeiter sammelt, sie verzinst und 
das Kapital ihnen bei Bedarf wieder zur Verfügung stellt. 
Der Lokomotivenfabrik Krauß & Comp. Aktiengesellschaft 
steht zur Betätigung der sozialen Fürsorge für ihr Arbeiter 
personal ein seit der Umwandlung der Firma in eine Aktien 
gesellschaft angesammelter, von den jeweiligen Generalver 
sammlungen der Aktionäre freiwillig je nach den Jahreserträg 
nissen dotierter Arbeiterunterstützungsfonds zur Verfügung. 
Aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Bestehens hat der Grün 
der des Unternehmens eine Arbeiterwitwen- und -waisenstif- 
tung ins Leben gerufen, welche bis heute segensreiche Erfolge 
gezeitigt hat. Eine weitere Wohlfahrtseinrichtung bietet den 
jenigen Arbeitern, die mindestens 10 Jahre ohne Unterbrechung 
bei der Firma tätig sind, einen Urlaub von 6 Arbeitstagen unter 
Bezahlung der normalen Wochenstunden nach Maßgabe des 
verdienten Stundenlohns. Zugleich besteht neben der selb 
ständigen Beamtenpensionskasse für den Arbeiter eine eigene 
Betriebskrankenkasse. 
Diese beiden Beispiele könnten noch durch Angliederung 
einer Reihe größerer oder weniger umfangreicher Aufwen 
dungen für die Arbeiter seitens der anderen Firmen der Eisen- 
und Maschinenindustrie Münchens ergänzt werden; dies kann 
aber nicht unsere Aufgabe sein, da beide schon beweisen, daß 
man in den Münchener Betrieben in Anbetracht des ungün 
stigen Arbeitsmarktes für die Maschinenindustrie nichts ver 
säumt, um die Lage der Arbeiter möglichst günstig zu ge 
stalten.
	        
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