Full text: Die oberschlesische Kohlen- u. Eisenindustrie

— 151 — 
Die innere Kolonisation schleunigst durchzuführen, wird 
die oberschlesische Kohlen-Eisenindustrie mit aller Macht zu 
fördern bestrebt sein müssen. 
Mit dem großzügigen Ausbau der Oder—Klodnitzschiff- 
fahrtsstraße ist dann die Verbesserung des ostdeutschen Fluß- und 
Kanalnetzes dringend erforderlich, so der Warthe, Netze, Weichsel 
und des ostpreußischen oberländischen Kanalsystems. Von sich 
heraus zu ihrer Gesundung beizutragen hat endlich die ober 
schlesische Kohlen-Eisenindustrie, indem sie sich auf diejenigen 
Betriebszweige spezialisiert und konzentriert, für welche sie von 
Natur aus die günstigsten Arbeitsbedingungen besitzt. Der 
Eisenhüttenbetrieb wird mit Notwendigkeit bis ins Kleinste ver 
feinert und spezialisiert werden müssen. Besonders muß die 
Maschinenfabrikation und die Produktion gebrauchsfertiger 
Handwerks-, Landwirtschafts- und Haushaltungsgeräte in den 
oberschlesischen Eisenhüttenbetrieb hereingezogen werden. Die 
ungeheuren Kapitalaufwendungen zur Neuorganisation der 
Eisenproduktion werden sicher wirtschaftlich sein, wenn die Ab 
satzverhältnisse durch die besprochenen Maßregeln verbessert wer 
den. Es gilt, die Äußerung des Generaldirektors Williger auf 
der Kartellenquete 1905 unwahr zu machen, daß „es doch Essig 
sei mit der Eisensache in Oberschlesien". Nicht die Kohlen 
produktion soll das Eisenhüttenwesen, wie bisher, auf Gnaden 
brot fortführen, die Eisenindustrie soll vielmehr wieder auf 
eigene Füße gestellt werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.