Full text: Die oberschlesische Kohlen- u. Eisenindustrie

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Verunreinigungen durch Zink und silberhaltiges Blei, wodurch 
der den Schmelzstrozeß störende „Ofenbruch" entsteht*). Das 
Erz ist so das an metallischem Eisen ärmste und geringwertigste 
Eisenerz, das in deutschen Hochöfen überhaupt verhüttet wird. 
Es erfordert außerordentlich hohe Kalkzuschläge, wodurch ein 
Wämeverlust im Ofen entsteht, der die Menge des zum Schmel 
zen nötigen Koks und damit die Produktionskosten des Roh 
eisens unwirtschaftlich steigert. 
Infolge der immer mehr zunehmenden Erschöpfung der 
oberschlestschen Erzlagerstätten hat die Förderung unaufhalt 
sam abgenommen. In den Jahren 1886—1890 betrug sie noch 
durchschnittlich 688 000 To. jährlich bei zirka 3600 Arbeitern 
und war damit auf ihrem Höhepunkt angelangt. Sie be 
trugt) : 
in 1000 To. 
bet einem Hochofenverbrauch an 
Eisenerzen Gesamtschmelzmaterial 
1902 
428 
1099 
1471 
1903 
369 
1139 
1539 
1904 
337 
1228 
1659 
1905 
315 
1251 
1731 
1906 
245 
1333 
1792 
1907 
■ 283 
1422 
1901 
1908 
264 
1370 
1878 
1909 
233 
1269 
1694 
1910 
239 
1324 
1784 
1911 
150 
1399 
1957 
1912 
165 
1526 
2109 
Darnach spielen die oberschlestschen Erze für die Hochöfen 
eine nur untergeordnete Rollt?). Es ist mit völliger 
Sicherheit anzunehmen, daß die oberschlesische Eisenerzproduk 
tion in nicht ferner Zeit ganz aufhören wird. 
— . M 1 ! li Ijfi] 
1) s. a. B. Simmersbach, I I I. H. Wedding I I. A. Miethe, 
S. 120 ff. 
2) Nach der Statistik des Vereins. 
3) Die Menge der tatsächlich im Hochofen verschmolzenen ober- 
säMischen Eisenerze ist etwas größer als die jährliche Förderung, 
da die in Kalkgruben, Ziegeleien geförderten Eisenerze von der 
Statistik nicht ergriffen sind. Die Differenz beträgt ea. 60 bis 
80 000 Tonnen.
	        
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