Full text: Die oberschlesische Kohlen- u. Eisenindustrie

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nigs- und Laurahütte A.-G?), gebracht. Immerhin ist das 
Schmiedeberger Erzvorkommen, dessen Nachhaltigkeit auf un 
gefähr 1 Million To. geschätzt wird, zu klein, um einen wesent 
lichen Teil des Bedarfs der oberschlesischen Hochöfen decken zu 
können^). 
Die gleiche Armut an Eisenerzen weist das nächstgelegen,e 
Inland aus. Die Raseneisenerze^) der Wartheniederung in der 
Provinz Posen, des Spreewaldes in Brandenburg liefern int 
Durchschnitt nur 20-—30 000 To. jährlich, zudem ist ihr Eisen 
gehalt sehr niedrig, 25—30%. Im Kgr. Sachsen und in 
Thüringen werden ebenfalls Rasen- und Brauneisenerze in 
kleineren Mengen gewonnen. 
Infolge dieser Armut des östlichen Deutschland an Eisen 
erzen und der entfernten Lage der oberschlesischen Eisenhütten 
zu den reichen westdeutschen, besonders lothringisch-luxemburgi 
schen Eisenerzgebieten, richtete sich zu Beginn der 70er Jahre 
des vorigen Jahrhunderts, dem Eingang der Entwicklung zur 
Großindustrie, das Augenmerk der oberschlesischen Eisenhütten- 
leute auf die von Oberschlesien aus erreichbaren Eisenerze des 
Auslandes. In erster Linie kamen die Nachbarländer Öster 
reich-Ungarn und Rußland, vornehmlich Polen, dann Schweden 
und Spanien in Betracht. 
Die ersten Bezüge fremder Erze*) in größerem Umfange 
kamen in den Jahren 1870—72 aus Ungarn, die bald schnell 
anwuchsen. Daneben sind schon seit 1867 Spateisensteine aus 
Steiermark eingeführt worden, zwar bis 1893 wegen der hohen 
3) Diese pachtete die „Bergfreiheit" 1881 (bis 31. 12. 1921). 
s. Salings Börsenjahrbuch, S. 886. 
4) Die Eisenerzsörderung ganz Schlesiens außer Ober^ 
schlesien betrug 1908, 24 000 Tonnen, 
1909: 35 000 Tonnen, 
1910; 34 000 Tonnen, 
1911: 45 000 Tonnen, 
1912- 39 000 Tonnen. 
5) Sie werden dicht unter der Oberfläche im Tagebau 
gewonnen. 
1) Die Friedenshütte und die Kgl. Hütte Gleiwitz machten die 
ersten Versuche mit ungarischen Spaten. 1888 kaufte die Friedens-- 
Hütte die Eisenerzgrube Roztoken bei Marksdorf an der Kafchau- 
Oderberger Eisenbahn. Salings Bövfenjahrbuch. F. Jüngst, 
S. 520 ff.
	        
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