Full text: Der Salzhandel, die Salinen und Salzbergwerke Württembergs im 19. Jahrhundert

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1 Klafter Tannenholz versiedete man 32 Ztr. Salz. Die Klafter kostete da 
mals 10 Gulden. Die Produktion des Kochsalzes erfolgte im Gedinge und zwar 
wurden für 100 Ztr. Salz zu sieden und zu trocknen einschließlich Stellung des 
Arbeitszeuges 7 fl. 20 kr. gezahlt. Ferner wurde an Lohn gewährt: für das 
Signieren der Kochsalzfässer oder Säcke 1 2 / i kr. pro Stück; für Herrichten und 
Zuschlagen der Salzfässer pro Stück 2 3 /i kr.; für Verpacken des Salzes 1 Gul 
den für 100 Ztr. Ein neues Faß, 680 Pfund Ranmgehalt, für Kochsalz kostete 
1 fl. 18 kr.; Biehsalzfässer dagegen, von 600 Pfund Raumgehalt, kamen nur 
auf 45 kr. zu stehen'). 
Auf der Saline Schwenningen rechnete man auf 1 Klafter Tannenholz nur 
ein Auskommen von 23 Ztr. Kochsalz. Der Preis für die Klafter stellte sich 
in Schwenningen aus 11 fl. 30 kr.; daneben wurde um jene Zeit dortselbst 
Torf im Iveiten Umfange als Brennmaterial verwendet. Es kosteten 1000 Stück 
Torf 48 kr. Der Gedingelohn war in Schwenningen höher und stellte sich 
auf 9 fl. per 100 Ztr. Auf der Saline Sulz wurde für das Sieden eines 
Zentners Kochsalz 9 kr. gezahlt, während 1 Klafter Tannenholz 6 fl. 36 kr. 
kostete. Hier verwendete man alte Salzfässer, die einen Preis von 48 kr. das 
Stück hatten, während Salzsäcke von 2 Ztr. Gehalt 24 kr. kosteten. Aus einein 
Bericht der Finanz-Kommission über den Haupt-Finanz-Etat von 1842/45 ist 
zu entnehmen, daß um diese Zeit auf der Saline Friedrichshall mit 1 Klafter 
Holz nur 30 Ztr. Kochsalz erzielt wurden; eine sehr geringe Menge,, da die 
anderen Salinen damals durchschnittlich mit der gleichen Hvlzmenge 40 bis 46 Ztr. 
Salz produzierten^). 
Es wird sich noch weiter ergeben, daß in den Salz-Produktionskosten recht 
erhebliche Schwankungen auf den einzelnen Salinen anzutreffen sind. Die 
Hauptfaktoren hierbei sind die Lotigkeit der Sole und die Brennmaterialfrage. Sali 
nen, die mit schwachgradigen Solen arbeiten mußten, standen naturgemäß mit ihren 
Betriebsergebnissen gegenüber in diesem Punkte besser gestellten Salinen zurück. 
Bei der Brennmaterialfrage, die vielfach von der Länge des Transportweges 
ihrer Wirtschaftlichkeit nach abhing, spielte die Sorgfalt der Bedienung auch 
eine Rolle. 
Die Produktionskosten für den Zentner Salz auf den einzelnen württem- 
bergischen Salinen waren sehr verschieden. Unter Berücksichtigung des Anlage- 
und Betriebskapitals stellten sich die Selbstkosten für den Zentner Salz im 
Durchschnitt der drei Jahre 1844/47 wie folgt Z: 
Auf der Saline Hall 
Friedrichshall 
Sulz 
Wilhelmshall 
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Die Selbstkosten für Steinsalz betrugen zu demselben Zeitraum durch 
schnittlich 7,2 kr. An diesen obengenannten Selbstkosten ist zu einem erheb 
lichen Teil das Brennmaterial beteiligt. Der Anteil desselben bezifferte sich 
wie folgt: 
1) Verhandlungen d. württ. Kammer d. Abg. Jahr 1834. I. Beil.-Heft. Seite 
279 f. 
2) Verhandlungen d. württ. Kammer d. Abg. Jahr 1849. III. Beil.-Heft. 
II. Abteilg. Seite 130. , m m ^ 100 
3) Verhandlungen d. württ. Kammer der Abg. Jahr 1849. II. Beil.-Band. L>. 1-.3.
	        
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