Full text: Die Geldvermehrung im Weltkriege und die Beseitigung ihrer Folgen

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Senden Untersuchungen sollen zunächst zeigen, was für jeden denken 
den Menschen allerdings selbstverständlich, von der heutigen öko 
nomischen Wissenschaft aber noch keineswegs anerkannt ist (daher 
der große Einfluß Knapps), daß die Frage nach den Wirkungen 
der Geldvermehrung ohne ein Eingehen auf die Preis- und Ein- 
kommenslehre nicht zu lösen ist, ferner aber, daß man mit einer 
richtigen Geld-, Preis- und Einkommenslehre, die natürlich alle 
drei in engstem Zusammenhang stehen und ein geschlossenes öko 
nomisches System bilden, zu sehr viel klareren Ergebnissen kommt, 
als sie bisher mit irgendeiner der vielen all hoc aufgestellten Geld- 
theorien, Geldschöpfungstheorien u. dgl. zu erzielen waren. 
Ich bin daher auch erst im Verlaufe der Arbeit an meinem 
System der Wirtschaftstheorie auf der Grundlage der psychisch 
realistischen Wirtschaftsauffassung und erst ziemlich bei Voll 
endung derselben an die Geldlehre gekommen, wobei sich mir aus 
dem Zusammenhang mit der Preis- und Einkomnrenslehre die 
Auffassung des Geldes als abstrakte Rechnungseinheit ergab, 
welche ihr zugrunde liegt und die ich scharf formuliert in dem 
Satze ausspreche, daß nicht das „Geld" in dem üblichen Sinne der 
staatlichen Geldzeichen, sondern daß die Einkommen die Güter 
kaufen. 
Die systematische Erklärung dieser theoretischen Zusammen 
hänge von Geld, Preis und Einkommen soll im zweiten Bande 
meiner „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre" erfolgen, mit denr 
ich beschäftigt bin und aus dessen Abfassung die Grundgedankerr 
dieser Schrift entstarrden siird. Da hier die daran angeknüpfterr 
praktischen Folgerungen im Vordergründe stehen, ist es 
nrir nicht möglich, hier auf alle die kritischen Bemerkungen einzu- 
gehen, welche im Anschluß an „Geld und Gold" gegen die allge- 
meinen Grundlagen meiner Geldtheorie gerichtet wurden. Es ist 
dies aber auch um so weniger nötig, als die meisten bei ihrer Kritik 
Abfassung dieser Schrift fortlaufend Walter Federn in seiner Zeit 
schrift „Der österreichische Volkswirt" vom 9. Juni 1917 ab unter 
dem Titel: „Krieg und Geldlehre". Er kommt dabei sehr eingehend auf 
die in „Geld und Gold" dargelegten Anschauungen zu sprechen. Seine Be 
tonung abweichender Anschauungen scheint mir in mancher Hinsicht etwas 
übertrieben; wie ich glaube, stimmen wir in den meisten Punkten durchaus 
überein, was sich auch wohl aus dem Inhalt dieser Schrift ergeben wird. 
In „Geld und Gold" hatte ich allerdings gerade die Inflationsprobleme nur 
nebenbei behandelt.
	        
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