Vorwort
vorliegende Schrift ist eine Wetterführung meines Endd
'</ 1916 erschienenen Buches: „Geld und Gold, ökono
mische Theorie des Geldes." Dort hatte ich die Grund
lagen der Geldlehre entwickelt und daran die allgenreinsten Er
gebnisse über die Möglichkeit einer geordneten Währung ohrre
metallische Unterlage angeschlossen. Hier soll nun die Geldtheorie
nach einer bestimmten, auch praktisch seht und nach dem Kriege
höchst wichtigen Seite ausgebaut werden, nämlich die Lehre von
der Geldvermehrung und von ihren Wirkrmgen auf die Preise,
anders ausgedrückt, die Lehre von der Inflation. Aus dieser
Antersuchung ergeben sich unmittelbar höchst bedeutsame Ge
sichtspunkte für die Geldpolitik und die allgenreine Wirtschafts
politik nach dem Kriege überhaupt. Denn wir werden zeigen, daß
eine Äerabminderung der nreisterr inr Kriege stark gestiegenen Preise
herbeizuführen eine der Hauptaufgaben, ja letzten Errdes ivohl
die Hauptaufgabe der sogenannten Übergangswirtschaft ist.
Aber ebenso wie irrir als Manrr der Wisserrschast in meinen»
Buche „Geld und Gold" nicht die Ergebnisse für die Praxis des
Geldwesens die Hauptsache waren — denn ich habe auf sie gar
keinerr Einfluß —, als vielmehr die wissenschaftliche lind theoretische
Begründung, zu der ich auf Grund meiner allgemeinen Wirt
schaftstheorie gelangte, so ist es auch hier. Dieser oder jener mag
in dem einen oder anderen Punkte ähnliche Forderungen auf
stellen, sie bleiben wissenschaftlich bedeutungslos »nid »nan verinag
niernand hinsichtlich ihrer Berechtigung zu überzeugen, solange
»nan sie nicht aus der allgerneinen Erfassung der wirt-
schaftlichen Zusammenhänge theoretisch zu begründen
verinag. De»»n die Erfahrung, auf die sich die bloßen Praktiker
allein stützen können, versagt hier, wo es sich um neue Aufgaben
handelt. Andererseits ist es aber mit bloßen Behauptungen