Full text: Denkschrift betreffend die Neuregelung der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Amerika

61 
mäßig hohen Prozentanteil vom Werte der deut 
schen Waren bilden«. 
Eine Herabminderung um 20 0 / o »würde den 
Vorteil haben, daß wir unsere heutige Ausfuhr noch 
für eine Reihe von Jahren halten könnten . . . .« 
»Eine nennenswerte Hebung des Ausfuhrgeschäftes 
ist aber von einer Minderung von 20°/ 0 nicht zu 
erwarten.« 
Für die Ausfuhr in halbseidenen stück- und 
stranggefärbten Futter- und Schirmstoffen er 
hofft man durch eine Reduktion der amerikanischen 
Zölle um io—15% eine Belebung. 
Genau so wie bei Seidensammet klagt man auch 
bei seidenen Kravattenstoffen überden starken 
Rückgang des Exports nach Amerika. Die Stapel 
artikel sind für die Ausfuhr vollständig weggefallen; 
es kommen nur noch Nouveautes in Betracht. Von 
einer Herabsetzung der amerikanischen Zölle um 
IO—15% würde man auch hier eine Belebung 
des amerikanischen Geschäftes erwarten. 
In Baumwollsammet, Flor aus dem Ein 
schlag gebildet, beurteilt eine Firma die Zu 
kunft ihrer Ausfuhr nach Amerika günstig. »Die 
amerikanische Produktion ist bis jetzt wenig aus 
gebildet und steht bei weitem nicht auf die Höhe 
der unsrigen . . . Die Ursache der amerikanischen 
Rückständigkeit liegt wohl hauptsächlich darin, 
daß Velvet kein Massenkonsumartikel ist, und es 
sich für die amerikanischen, aufs Große einge 
richteten Verhältnisse nicht genug lohnt, sich mit 
der vielseitigen Detailarbeit, die dieser Artikel 
erfordert, zu befassen.« 
In Strumpfwaren tritt vielleicht die oben 
erwähnte Tendenz des amerikanischen Tarifs, den 
billigen Artikel schärfer zu treffen als den teueren, 
am stärksten in die Erscheinung. Waren im Werte 
von 2 M. zahlen einen Zoll von 115 °/ 0 ; im Werte 
von 8 M. 50°/ 0 . Angesichts dessen sind einzelne 
Artikel nach der Union nicht mehr auszuführen. 
Hier wäre es besonders wünschenswert, den 
Staffeltarif zu Fall zu bringen und auf alle Waren 
einen gleichen Zoll von 50—-55 °/ 0 zu erhalten. 
Eine der interessantesten Auskünfte haben 
wir bei unserer Rundfrage von einer Firma aus 
der Chemnitzer Gegend erhalten, die seit 40 
Jahren in der Ausfuhr von Stoffhandschuhen 
nach der Union tätig und auf diesen Absatz an 
gewiesen ist. Diese Firma stellt fest, daß der 
Export unter Beibehaltung der jetzigen Zölle 
zweifellos immer geringer wird, daß eine Herab 
setzung der jetzigen amerikanische Zölle um 15 bis 
20°/o die Ausfuhr heben, daß aber eine geringere 
Reduktion gegenstandslos sein wird. In der Her 
stellung von reinseidenen und wollenen Hand 
schuhen sei die amerikanische Produktion außer 
ordentlich entwickelt; in wollenen Artikeln sei
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.